Berlin gegen Beteiligung an humanitärer Hilfe aus der Luft in Syrien
Berlin/Madaya (APA/AFP) - Die deutsche Bundesregierung lehnt eine Beteiligung der Bundeswehr an einer humanitären Versorgung hilfsbedürftige...
Berlin/Madaya (APA/AFP) - Die deutsche Bundesregierung lehnt eine Beteiligung der Bundeswehr an einer humanitären Versorgung hilfsbedürftiger Menschen im Bürgerkriegsland Syrien aus der Luft ab. „Ein Einsatz der Bundeswehr zur humanitären Versorgung aus der Luft ist derzeit nicht geplant“, teilte der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Michael Roth, in einer der Nachrichtenagentur AFP vorliegenden Antwort auf eine Anfrage der Grünen mit.
Die UNO hatte dazu aufgerufen, zur Versorgung der Menschen in abgeschnittenen und belagerten Regionen und Städten in Syrien eine Versorgung aus der Luft zu prüfen. Die Grünen-Politikerin Franziska Brantner kritisierte die ablehnende Haltung der Bundesregierung.
„In den vergangenen Jahren hat der UN-Sicherheitsrat mehrfach einstimmig Resolutionen verabschiedet, die die Versorgung der Zivilbevölkerung mit humanitärer Hilfe einfordern“, sagte Brantner zu AFP. „Da dies auf dem Landweg fast immer scheitert, muss auch der syrische Luftraum für die Lieferung von Hilfsgütern genutzt werden. Hier sollte Deutschland sich nicht verweigern.“
Internationales Aufsehen erregte zuletzt besonders das Schicksal der Menschen im syrischen Madaya. In der seit einem halben Jahr durch die Regierungstruppen belagerten Stadt sollen etwa 42.000 Bewohner festsitzen. Dutzende verhungerten nach Angaben von Hilfsorganisationen bereits.