Italiens Zentralbank sieht in Bankenturbulenzen keine Gefahr
Rom (APA) - Trotz der Börsen-Turbulenzen im Bankensektor ist die wachsende Angst vor einer erneuten Krise in Italien nach Ansicht der Zentra...
Rom (APA) - Trotz der Börsen-Turbulenzen im Bankensektor ist die wachsende Angst vor einer erneuten Krise in Italien nach Ansicht der Zentralbank komplett unbegründet. „Die italienischen Geldhäuser sind solide und brauchen ihre Kapitaldecke nicht weiter zu stärken, die viel höher als in der Vergangenheit ist“, betonte Notenbankchef Ignazio Visco in einer Rede am Samstag in Turin.
Visco begrüßte die Einigung, die die Regierung von Premier Matteo Renzi am Dienstag mit Brüssel über die Einrichtung einer Bad Bank zur Auslagerung fauler Kredite der Banken erreicht habe. Zugleich müssten die Geldhäuser selber mehr Initiativen zum Abbau der notleidenden Kredite ergreifen, meinte Visco.
Italien erhole sich allmählich von einer Rezession, die wegen der Intensität und Dauer akuter als die Depression in den dreißiger Jahren gewesen sei. „Die Krise hat zu einem starken Anstieg von Firmenkonkursen und Arbeitslosigkeit geführt. Das in der realen Wirtschaft verankerte Bankensystem hat dadurch einen schweren Schlag erlitten, konnte jedoch aufrecht bleiben“, analysierte Visco.
Italiens Wirtschaftsleistung sollte in diesem und im kommenden Jahr um 1,5 Prozent wachsen. Die Wachstumsaussichten seien jedoch wegen der Ungewissheit der internationalen Konjunktur gefährdet. „Diese Unsicherheit und ihre oft chaotischen Auswirkungen auf die Finanzmärkte sind offenkundig Risikofaktoren“, so Visco.