Bundespräsidentenwahl 2016

Hofer will mit zwei Millionen Euro wahlkämpfen

Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer (FPÖ).
© APA/ROLAND SCHLAGER

Hofer will die Kosten für seinen Wahlkampf auf 2 Millionen Euro beschränken, denn es sei möglich dass noch heuer vorgezogene Parlamentswahlen stattfinden.

Wien – Für den Wahlkampf von Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer will die FPÖ rund zwei Mio. Euro ausgeben. Hofer zeigte sich am Samstag im Ö1-“Journal zu Gast“ sehr motiviert für die Stichwahl, würde aber generell - eine Volksentscheidung vorausgesetzt - das Amt des Bundespräsidenten und jenes des Kanzlers zusammenlegen. Hofer hält es weiters für möglich, dass im Herbst neu gewählt wird.

„Ich bin sehr, sehr hungrig auf die Stichwahl“, betonte Hofer nach seiner Nominierung am Donnerstag und zeigte sich erfreut über die zahlreichen Reaktionen aus der Bevölkerung. Der Dritte Nationalratspräsident räumte im Interview ein, dass er das Modell in Frankreich für ein gutes hält und die Ämter des Bundespräsidenten und des Bundeskanzlers verschmelzen würde. Vor einer solchen Änderung müsste jedoch die Bevölkerung befragt werden, so Hofer.

Hofer ist derzeit auch stellvertretender Bundesparteichef - diese Funktion werde er in den nächsten Wahlkampf-Wochen, anders als jene des Dritten Nationalratspräsidenten, nicht ausüben können. Apropos Wahlkampf, wie angekündigt, will Hofer diesen vor allem über soziale Medien und Medientermine absolvieren. Hausbesuche werde es auch geben, diese würden aber von den blauen Ortsgruppen absolviert.

Hält Neuwahl im Herbst für möglich

Die Wahlkampfkosten sind mit zwei Mio. Euro recht niedrig angesetzt, denn es sei möglich, dass noch im Herbst Nationalratswahlen stattfinden. Hofer meinte, dass bei einem schlechten Abschneiden eines Kandidaten der Regierungsparteien die Gräben in der Bundesregierung noch größer würden. Die Freiheitlichen wären jedenfalls für eine Wahl „gewappnet“. Dazu passt auch, dass Hofer an der Entwicklung eines Regierungsprogramms beteiligt ist: „Man muss gut vorbereitet in Verhandlungen gehen.“

Zum Thema Neutralität erklärte der Präsidentschaftskandidat, wenn diese in eine Bündnisfreiheit umgewandelt werden könnte, würde er auf einer Volksbefragung bestehen. Als oberster Befehlshaber des Bundesheeres würde er sich dafür aussprechen, dass das Militär ordentlich ausgestattet wird, denn es sei „fahrlässig“, dieses über Jahre auszuhungern. Einen längeren Grundwehrdienst hält er aktuell für nicht nötig, dies sei jedoch in Sondersituationen möglich. Ehrenmitglied in der schlagenden Burschenschaft Marko-Germania würde er auch als Staatsoberhaupt bleiben. (APA)

Verwandte Themen