Jeff Koons streitet mit Stadt Florenz wegen Skulptur

Florenz (APA) - Jeff Koons trennt sich im Streit von Florenz. Der US-Künstler ist empört, weil seine fast drei Meter hohe und 2,2 Tonnen schwere Skulptur „Pluto and Proserpina“, eine Pop-Version von Berninis „Raub der Proserpina“, nicht mehr auf der Piazza della Signoria direkt neben dem David von Michelangelo bleiben darf.

Von Oktober bis zum 21. Jänner konnten Touristen die goldglänzende Stahlplastik-Skulptur im Rahmen einer temporären Ausstellung bewundern. Die Skulptur löste viel Polemik aus, kritische Stimmen beklagten eine „Entweihung der Piazza della Signoria“. Im Palazzo selbst zeigte der New Yorker Künstler außerdem neben einer Statue von Donatello seine Vision eines Barberinischen Fauns, der freimütig seine Genitalien offenbart, angefertigt nach dem Original in der Münchener Glyptothek.

Der Künstler hatte der Gemeinde die goldene Statue für eine langfristige Leihgabe vorgeschlagen, stellte jedoch als Bedingung, dass sie auf der Piazza della Signoria bleibe. Nach Ende der Ausstellung am 21. Jänner wurde die Skulptur in ein Lager gestellt, da noch kein Beschluss über ihre Zukunft gefasst wurde. Bürgermeister Dario Nardella signalisierte Bereitschaft, die Statue in den Hof des Renaissance-Palasts „Palazzo Medici Riccardi“ zu stellen, oder in dem Laubgang des Museums des 19. Jahrhunderts von Santa Maria Novella, berichtete die römische Tageszeitung „La Repubblica“ am Samstag.

Die Aussicht, dass seine Statue nicht mehr auf der Piazza della Signoria bleiben dürfe, verärgerte Koons, der die Skulptur jetzt wieder in die USA zurückholen will. Nardella erwiderte, dass Skulpturen namhafter Künstler nur für einen beschränkten Zeitraum auf der Piazza della Signoria ausgestellt werden können. „Koons‘ Ausstellung war erfolgreich, jetzt geht sie wieder nach Hause“, kommentierte Nardella.