US-Zerstörer kreuzt vor von China beanspruchten Paracel-Inseln
Washington/Peking (APA/AFP) - Vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen mit China hat die US-Marine ein Kriegsschiff in die Zwölf-Meilenzon...
Washington/Peking (APA/AFP) - Vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen mit China hat die US-Marine ein Kriegsschiff in die Zwölf-Meilenzone rund um eine von Peking beanspruchte Insel des Paracel-Archipels entsandt. Wie das US-Verteidigungsministerium am späten Freitagabend (Ortszeit) mitteilte, ging es bei dem Einsatz vor der kleinen Triton-Insel um die Verteidigung der „freien Schifffahrt im Südchinesischen Meer“.
Auf die Insel erheben auch Taiwan und Vietnam Anspruch. Mit der Präsenz des Zerstörers „USS Wilbur“ sollte der Erklärung zufolge den Versuchen der drei Staaten entgegen getreten werden, die Schifffahrtsrechte der USA und anderer Länder einzuschränken, indem eine vorherige Erlaubnis oder Sondergenehmigung in den betreffenden Gewässern verlangt werde. Es sei bei der Aktion nicht um Territorialstreitigkeiten gegangen, sondern darum, dem internationalen Seerecht Geltung zu verschaffen.
Das Verhältnis zwischen den USA und China ist wegen Pekings Gebietsansprüchen im Südchinesischen Meer angespannt. Durch die Entsendung von Kriegsschiffen in das Gebiet demonstriert das Pentagon Stärke. Der Lenkwaffenzerstörer „USS Wilbur“ ist mit Raketen bestückt.
Peking vertritt die Ansicht, China habe Hoheitsrechte über nahezu das gesamte Südchinesische Meer, einschließlich der Küstengewässer anderer Staaten. Im Gebiet der von mehreren asiatischen Ländern beanspruchten Spratly-Inseln lässt Peking künstliche Inseln aufschütten.
Washington wies Pekings Ansprüche auf die Gewässer um die künstlichen Inseln wiederholt zurück. Es wirft der Volksrepublik China vor, mit der Aufschüttung die freie Schifffahrt in der Region zu bedrohen, durch die ein Drittel der weltweiten Erdöltransporte verlaufen. Peking wiederum bezichtigt die USA der Machtdemonstration im asiatischen Pazifik.