Aktivisten: Rebellen im Jemen blockieren Hilfe für Bewohner von Taez
Sanaa (APA/AFP) - Human Rights Watch (HRW) hat den Houthi-Rebellen im Jemen vorgeworfen, die humanitäre Hilfe für die rund 600.000 Einwohner...
Sanaa (APA/AFP) - Human Rights Watch (HRW) hat den Houthi-Rebellen im Jemen vorgeworfen, die humanitäre Hilfe für die rund 600.000 Einwohner der Stadt Taez zu blockieren. Lebensmittel und Medikamente würden aufgehalten, die Houthi-Rebellen begingen „schwerwiegende Verletzungen“ des internationalen humanitären Rechts, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Sonntag.
Taez wird seit Monaten von den schiitischen Aufständischen belagert, im Zentrum der Stadt halten sich regierungstreue Truppen verschanzt. Houthi-Wachposten hätten zwischen dem 13. Dezember und dem 9. Jänner 16 mal an den Stellungen um Taez Zivilisten daran gehindert, Obst und Gemüse, Brennstoff, Sauerstoffflaschen und Medikamente in die Stadt zu bringen, erklärte HRW. Wiederholt seien solche Güter beschlagnahmt worden.
Es sei ohnehin illegal, Privatbesitz von Zivilisten zu beschlagnahmen, ihnen aber Lebensmittel und Medikamente wegzunehmen, sei „einfach grausam“, sagte der HRW-Regionalbeauftragte Joe Stork. Taez liegt im Südwesten des Landes. Die Hauptstadt Sanaa wird seit einem Jahr von den Houthi-Rebellen und ihren Verbündeten in der Armee kontrolliert.
Die Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) hatte am 17. Jänner mitgeteilt, sie habe zwei Lastwagen mit medizinischen Hilfsgütern nach Taez durchgebracht. Dies seit das erste Mal seit fünf Monaten gewesen, dass eine solche Hilfsoperation gelungen sei. Seit sich eine internationale Koalition unter Führung Saudi-Arabiens im März 2015 in den Konflikt in Jemen einschaltete, wurden dort rund 6.000 Menschen getötet, rund die Hälfte von ihnen Zivilisten.
~ WEB http://www.hrw.org/ ~ APA106 2016-01-31/11:21