VW-Skandal - ADAC will Umrüstung manipulierter Autos kontrollieren

Wolfsburg (APA/AFP) - Der ADAC will die Umrüstung der vom VW-Abgasskandal betroffenen Dieselfahrzeuge kontrollieren. Der deutsche Autofahrer...

Wolfsburg (APA/AFP) - Der ADAC will die Umrüstung der vom VW-Abgasskandal betroffenen Dieselfahrzeuge kontrollieren. Der deutsche Autofahrerclub rief seine Mitglieder am Sonntag auf, sich an Vorher-/Nachher-Messungen zu beteiligen. Der ADAC will dabei vor allem überprüfen, ob sich die angekündigten technischen Anpassungen „nachteilig auf den Kraftstoffverbrauch oder die Motorleistung der Fahrzeuge“ auswirken könnten.

„Der ADAC möchte für seine betroffenen Mitglieder schnellstmöglich Klarheit schaffen und leistet neben technischer auch rechtliche Hilfestellung“, erklärte der ADAC-Vizepräsident für Technik, Thomas Burkhardt. Die Messungen sollen im Februar beginnen. Der ADAC will die Ergebnisse seiner Messungen im Anschluss veröffentlichen.

VW hatte im September zugegeben, weltweit in rund elf Millionen Fahrzeugen unterschiedlicher Marken des Konzerns eine illegale Software eingebaut zu haben. Das Programm beeinflusst den Ausstoß von Stickoxiden bei Tests auf dem Prüfstand, so dass die Werte geringer ausfallen als sie tatsächlich sind. In Deutschland sind von den Manipulationen rund 2,4 Millionen Fahrzeuge betroffen.

Das deutsche Kraftfahrtbundesamt hatte im Oktober den Rückruf aller betroffenen VW-Dieselmodelle angeordnet. Sie sollen in mehreren Etappen über das gesamte laufende Jahr in die Werkstätten zurückgerufen werden. Je nach Motortyp ist die Umrüstung unterschiedlich aufwendig. In den meisten Fällen reicht laut VW ein Software-Update.

Von dem Manipulationsskandal betroffene Mitglieder können ihre Fahrzeuge im Internet unter www.adac.de/vw-messungen für eine Untersuchung anzumelden. Auf der Internetseite hat der ADAC auch die Bedingungen für eine Teilnahme an den Tests aufgelistet.

Voraussetzung ist unter anderem ein von VW erhaltener Rückruf mit einer konkreten Aufforderung zum Besuch einer Werkstatt. Außerdem müssen angemeldete Fahrzeuge über ein Schaltgetriebe verfügen, sich im unfallfreien Originalzustand befinden und eine Laufleistung von maximal 140.000 Kilometern aufweisen.

Die Besitzer müssen sich darauf einstellen, für bis zu drei Wochen auf ihre Fahrzeuge zu verzichten. Der ADAC stellt für jedoch für die Dauer der Messungen ein Ersatzauto zur Verfügung.

In Österreich müssen rund 388.000 VW-Fahrzeuge in die Werkstatt - die Aktion ist vergangene Woche angelaufen. Hierzulande sind etwa 60 Prozent Autos mit 2.0-TDI-Motor mit Euro-4 und Euro-5, bei denen ein Software-Update genügt. Bei den 1.6-TDI-Modellen muss auch an der Hardware herumgeschraubt werden.

~ ISIN DE0007664039 WEB http://www.volkswagenag.com ~ APA127 2016-01-31/12:12