Kombination: Triple-Hattrick nach Sensationsaufholjagd für Frenzel
Seefeld (APA) - Der Deutsche Eric Frenzel hat sich am Sonntag nach einem Sturz im Springen und einer sensationellen Aufholjagd im Langlauf d...
Seefeld (APA) - Der Deutsche Eric Frenzel hat sich am Sonntag nach einem Sturz im Springen und einer sensationellen Aufholjagd im Langlauf den Hattrick beim „Nordic Combined Triple“ in Seefeld gesichert. Der Weltcupleader gewann bei dichtem Schneetreiben 18,7 Sekunden vor dem Japaner Akito Watabe und mehr als eine Minute vor seinem Landsmann Fabian Rießle. Bester Österreicher war als nur Zehnter Bernhard Gruber.
Wegen heftigen Schneefalls wurde der Abschlussbewerb verkürzt. Deshalb gab es im WM-Ort von 2019 nur einen Wertungsdurchgang im Springen und einen 10-km-Langlauf. Das Springen brachte bei schwierigen Bedingungen eine böse Überraschung für Frenzel. Er stürzte im Auslauf und musste statt eines komfortablen Polsters mit einem Rückstand von 56 Sekunden auf Watabe in die neuschneebedeckte Loipe gehen.
Der Sieg für den 27-jährigen Sachsen schien deshalb schon außer Reichweite. Doch Frenzel startete im Tiefschnee eine sensationelle Aufholjagd. Nach drei Runden lag er noch 25 Sekunden hinter Watabe, der in der dritten Runde einen kleinen Sturz hatte. In der Schlussrunde steigerte er noch einmal die Frequenz, überlief Watabe im Finish und ließ den Japaner noch deutlich stehen. Für Frenzel war es der elfte Seefeld-Sieg in Folge, sein 28. Weltcuperfolg insgesamt.
Da es am Schlusstag die doppelten Weltcuppunkte gab, baute Frenzel seine am Samstag übernommene Führung im Weltcup besonders kräftig aus. Er führt nun 97 Zähler vor seinem Landsmann Rießle. Weltmeister Gruber ist als bester Österreicher Gesamt-Sechster.
Frenzel kassierte für seinen dritten Triple-Sieg in Serie rund 14.500 Euro Preisgeld und eine Extraprämie von 5.000 Euro. „Ich bin überglücklich, aber auch extrem überrascht“, bekannte der Deutsche und gestand: „Ich habe in meinem Sportlerleben noch nie so viele Höhen und Tiefen erlebt.“ Nach seinem Sturz sei er geschockt gewesen. „Da waren alle Karten weg, aber ich bin schließlich ‚All in‘ gegangen. Ab der dritten Runde glaubte ich daran, dass ich es noch schaffen kann.“ Den Grundstein, dass er trotz Sturz nur einen Rückstand von 56 Sekunden aufwies, hatte er mit Siegen am Freitag und am Samstag gelegt.
Watabe kommentierte seine Niederlage mit einem trockenen „Shit“: „Auf der einen Seite bin ich glücklich, weil ein Podiumsplatz im Weltcup immer hervorragend ist. Auf der anderen Seite bin ich natürlich extrem traurig, dass 56 Sekunden nicht gereicht haben. Ich hatte die große Chance, Eric zu schlagen. Aber er war schließlich im Schlusssprint zu stark.“
Auch Gruber war mit seinen Leistungen im Laufen nicht zufrieden. Als Sechster in die Loipe gestartet, hielt er sich lange Zeit in einer Gruppe, die um Platz drei kämpfte, um schließlich doch noch an die zehnte Stelle zurückzufallen.
„Als dieser Pulk das Tempo verschärfte, war ich weg“, meinte der Salzburger. „Es war beschissen. Läuferisch habe ich es nicht drauf, ich kann machen, was ich will. Bester Österreicher ist ein schwacher Trost. Ziel sollte sein, dass wir bei einem Heimweltcup wenigstens auf das Podest kommen, aber anscheinend ist der Aufbau immer falsch bei uns.“ Unmittelbar hinter Gruber landeten Lukas Klapfer und Philipp Orter beim Saisonhöhepunkt auf den Plätzen elf und zwölf. Auch schon bei den bisherigen zwei Auflagen war am Ende kein Österreicher auf dem Podest gestanden.
Der Weltcup wird am kommenden Wochenende mit zwei Wettkämpfen in Oslo fortgesetzt.