IS-Doppelanschlag: Mindestens 60 Tote in Schiitenbezirk in Damaskus

Damaskus (APA/dpa/Reuters) - Bei einem Doppelanschlag der Terrormiliz IS im Süden der syrischen Hauptstadt Damaskus sind mindestens 60 Mensc...

Damaskus (APA/dpa/Reuters) - Bei einem Doppelanschlag der Terrormiliz IS im Süden der syrischen Hauptstadt Damaskus sind mindestens 60 Menschen getötet worden. Ein Selbstmordattentäter hatte am Sonntag zunächst ein mit Sprengstoff beladenes Auto an einem Kontrollpunkt im Schiitenbezirk Sayyida-Seinab zur Explosion gebracht, wie die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete.

Als dann Menschen zur Unglücksstelle geeilt seien, habe sich ein weiterer Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Unter den Opfern seien 25 Kämpfer einer regimetreuen Miliz sowie Zivilisten, heiß es weiter. Dutzende weitere Menschen seien zum Teil schwer verletzt worden. Auch das staatliche Fernsehen berichtete von wenigstens 45 Todesopfern. Damaskus wird größtenteils von Regimetruppen kontrolliert.

In einer zunächst nicht überprüfbaren Botschaft im Internet bekannte sich die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu der Tat. Auch die Beobachtungsstelle berichtete, der Angriff sei von zwei IS-Mitgliedern ausgeführt worden. Die Terrormiliz sieht in Muslimen schiitischer Glaubensrichtung Abtrünnige vom „wahren Glauben“.

In dem blutigen Bürgerkrieg in Syrien starben in den vergangenen fünf Jahren UN-Angaben zufolge mehr als 250.000 Menschen. Bei den in diesen Tagen in Genf stattfindenden Friedensverhandlungen für das Bürgerkriegsland soll die Basis für eine Beruhigung des Konflikts geschaffen werden.