Islamist erklärte sich zu Chefunterhändler für Syrien-Gespräche
Genf (APA/AFP) - Das Führungsmitglied der Islamistengruppe Jaish al-Islam, Mohamed Alloush, wird nach eigenen Angaben als Chefunterhändler d...
Genf (APA/AFP) - Das Führungsmitglied der Islamistengruppe Jaish al-Islam, Mohamed Alloush, wird nach eigenen Angaben als Chefunterhändler der Opposition bei den Friedensgesprächen in Genf anwesend sein. „Ich bin auf dem Weg. Ich werde der Chefunterhändler sein“, sagte Alloush am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Er wolle am Montag in Genf ankommen.
Die mit dem syrischen Staatschef Bashar al-Assad verbündete russische Regierung hatte im Vorfeld der Gespräch eine Teilnahme von „Terroristen“ auf Seiten der Opposition abgelehnt. Moskau machte dabei unter anderem geltend, dass es sich bei Alloush um den Vertreter der salafistischen Gruppe Jaish al-Islam (Brigaden der Armee des Islam) handelt.
Alloush gehört dem Politbüro der bewaffneten Salafisten-Gruppierung an, die sowohl Assads Regierung als auch die Jihadistenmiliz Islamischer Staat ablehnt und laut Berichten massiv von Saudi-Arabien unterstützt wird. Er ist ein Cousin von Sahran Alloush, des im Dezember bei einem Angriff der syrischen Luftwaffe getöteten Chefs von Jaish al-Islam.
Die Delegation des Hohen Verhandlungskomiteen (HNC) der Opposition, die erst verspätet zu den Gesprächen nach Genf gereist war, traf am Sonntagnachmittag bereits mit dem UN-Vermittler Staffan de Mistura zusammen. Am Montag sollte de Mistura zunächst am Vormittag mit der syrischen Regierungsdelegation und am späteren Nachmittag erstmals offiziell mit HNC-Vertretern zusammenkommen.