EBEL

Play-off für Haie wird Traum bleiben

Der Anfang vom Ende: Kyle Beach besorgte das 2:0, Andy Chiodo war chancenlos.
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Nach der 1:4 (0:3, 1:0, 0:1)-Niederlage bei den Graz 99ers rückt der Play-off-Einzug endgültig in weite Ferne. Die Haie ließen die nötige Effektivität in Graz vermissen.

Von Tobias Waidhofer

Graz – Wenn es heute im Grazer Eisbunker im ersten Drittel eine bezeichnende Szene für den HC Innsbruck gab, dann war es der zwischenzeitliche 3:0-Führungstreffer der Steirer.

Als Torschütze hatte sich da Daniel Woger feiern lassen. Aber nur, weil es im Eishockey eben keine Eigentore gibt. Mit einem unglücklichen Rettungsversuch hatte Dave Liffiton den Puck auf den Rücken von Keeper Andy Chiodo geschossen. Von dort war die Scheibe ins Tor (17.) gesprungen. Viel unglücklicher geht’s kaum.

Denn eigentlich hatten die Innsbrucker beim „Spiel der Wahrheit“ gut begonnen. Aber von Beginn an fehlte der Beaulieu-Truppe die Effektivität, die sie in Klagenfurt noch zu einem 4:0-Auswärtssieg gebracht hatte.

Bei insgesamt vier Überzahlspielen im ersten Drittel zeigten die Haie zwar ansprechende Kombinationen, gefährliche Abschlüsse blieben aber Mangelware. Nur John Lammers und Hunter Bishop hatten ordentliche Einschussmöglichkeiten.

Die Grazer, die im Kampf um den Play-off-Einzug einen Sieg mindestens so dringend wie die Haie gebraucht hatten, waren hingegen ein Musterbeispiel an Effektivität: Sabahudin Kovacevic schoss nach einem Angriff, den der Ex-Hai Roland Kaspitz eingeleitet hatte, zur 1:0-Führung ein (5.). Sechs Minuten später ließ sich Derek Hahn im Powerplay den Puck abluchsen und Kyle Beach netzte zur 2:0-Führung ein. Da der Treffer aber erst drei Sekunden nach Ablauf der Grazer Strafe gefallen war, wurde er nicht als Shorthander gewertet. Das schon angesprochene 0:3 aus Haie-Sicht war dann das Ausrufezeichen unter einem missglückten Drittel.

„Wir müssen anfangen, unser Spiel zu machen und zurückkommen“, diktierte Haie-Vorkämpfer Tyler Spurgeon zu Beginn des zweiten Drittels in das Servus-TV-Mikrofon. Und es waren dann auch die Innsbrucker, die das Kommando übernahmen. Richtig gefährlich wurde es aber selten. Erst als in der 35. Minute zwei Grazer auf der Strafbank saßen, spielten die Haie die 5:3-Überlegenheit stark aus. Schon nach 19 Sekunden schoss Hunter Bishop mit seinem 13. Saisontreffer zum 1:3-Abschlusstreffer ein. Die Hoffnung lebte weiter. Zumindestens kurz.

Denn im Schlussabschnitt steuerten die Grazer ihrem ersten Sieg in der Zwischenrunde relativ sicher entgegen. Die Haie versuchten zwar so was wie einen Sturmlauf aufs Eis zu zaubern, doch gegen die tief stehenden Steirer fanden die Tiroler einfach kein Mittel.

Im Gegenteil: Die beste Chance hatten die Grazer, als Matt Brophey zu genau zielte und nur den Pfosten traf (46.). Die endgültige Entscheidung folgte dann in Minute 53: Die Haie ließen sich vom starken Woger schwindlig spielen. Seinen Pass musste Stephen Werner nur noch ins leere Tor drücken.

Für den HCI scheint der Play-off-Zug damit abgefahren. Alles andere wäre wohl Träumerei ...

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