Wild-West-Szenen an Grenze zur USA: Mindestens zehn Tote
Soldaten, Bundespolizisten und Marineinfanteristen lieferten sich in der mexikanischen Großstadt Reynosa heftige Schusswechsel mit Bandenmitgliedern.
Reynosa - Bei einem Großeinsatz an der Grenze zu den USA haben mexikanische Sicherheitskräfte mindestens zehn Mitglieder einer kriminellen Bande getötet. Soldaten, Bundespolizisten und Marineinfanteristen lieferten sich in der Großstadt Reynosa an der Grenze zum US-Bundesstaat Texas heftige Schusswechsel mit den Bandenmitgliedern, wie die Sicherheitsbehörden im Bundesstaat Tamaulipas mitteilten.
Bei einem ersten Feuergefecht mit Kriminellen, die in einem Geländewagen unterwegs waren, wurden nach Angaben der Sicherheitsbehörden vier Verdächtige getötet. Daraufhin hätten die Bandenmitglieder Autos, Lkw und Busse gekapert, mit diesen Straßen blockiert und die Fahrzeuge dann angezündet, teilten die Behörden mit. Auch in anderen Teilen der Stadt hätten sich die gegnerischen Parteien Schusswechsel geliefert. Dabei wurden sechs weitere Verdächtige getötet, wie es weiter hieß.
Vier Soldaten seien leicht verletzt worden, als sich ihr Militärfahrzeug überschlagen habe. Die Straßenblockaden konnten erst nach vier Stunden wieder aufgelöst werden.
Die Region ist eine der gefährlichsten in ganz Mexiko. Dort kämpfen nicht nur die einst verbündeten Kartelle Golf und Los Zetas um die Vorherrschaft auf dem Drogenmarkt. Seit 2014 tobt laut den Behörden auch ein Machtkampf innerhalb des Golf-Kartells.
Im Sommer 2015 entdeckten Sicherheitskräfte ein Waffenversteck in Reynosa, in dem unter anderem 33 Sturmgewehre und drei Granatenwerfer lagerten. Einige Monate zuvor hatte die Drogenmafia dutzende Überwachungskameras in der Stadt installiert, um Einwohner und Sicherheitskräfte zu überwachen.
Seit dem Jahr 2006 wurden in Mexiko mehr als 80.000 Menschen im Zusammenhang mit der Drogenkriminalität getötet. Weitere 22.000 gelten als vermisst. (APA/dpa)