Wolff kritisierte neues Qualifying: „Wie blöd sind wir alle?“
„Es ist wirklich chaotisch. Man kann kaum glauben, dass das ein globaler Sport ist“, wunderte sich auch Motorsportchef Wolff über die aktuelle Entwicklung in der Motorsport-Königsklasse.
Wien - Niki Lauda und Toto Wolff kritisierten eine Woche vor dem WM-Start das neue Qualifying-Format der Formel 1 scharf. Die beiden Mercedes-Verantwortlichen aus Österreich befürchten, dass im Finish der einstündigen Samstags-Session kein Auto mehr auf der Strecke sein könnte. „Das ist vollkommen für die ‚Würscht‘“ sagte Lauda in der ORF-Sendung „Sport am Sonntag“.
Ab 2016 soll im Qualifying für die Plätze in der Startaufstellung alle 90 Sekunden der jeweils langsamste Fahrer ausscheiden. Man erhofft sich dadurch vor allem mehr Spannung. Nicht nur der Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzende Lauda fürchtet aber offenbar ein Durcheinander sowie dass das Gegenteil erreicht wird.
Keine Autos in den letzten acht Minuten auf der Strecke?
„Es ist wirklich chaotisch. Man kann kaum glauben, dass das ein globaler Sport ist“, wunderte sich auch Motorsportchef Wolff über die aktuelle Entwicklung. „Wir haben jetzt eine Minute vor Zwölf nochmals die Regeln verändert. Alle 90 Sekunden fliegt einer raus, was natürlich im letzten Qualifying-Drittel zur Konsequenz hat, dass du sofort mit dem neuen Reifen rausfahren musst, um nicht rauszufliegen“, schlussfolgerte der Wiener. Für Wolff könnte das bedeuten, „dass die letzten acht Minuten kein Auto mehr auf der Strecke ist. Weil du hast ja dann nur noch den gebrauchten Reifen.“
„Manchmal muss man sich schon auf den Kopf greifen“, schloss Wolff seine Kritik und Dreifach-Weltmeister Lauda meinte: „Wie blöd sind wir alle? Es war eigentlich alles in Ordnung in der Vergangenheit.“ (APA)