Mit der großen Karotte vor Augen will Schwaz ins Cup-Halbfinale
Nach der knappen 27:30-Niederlage im unteren Play-off soll West Wien heute (19 Uhr) im ÖHB-Cup für Schwaz kein Stolperstein mehr sein.
Von Benjamin Kiechl
Innsbruck, Wien –Geblufft? „Das gibt es im Handball nicht!“, betont Schwaz-Trainer Raul Alonso und wischt mögliche Spekulationen über die jüngste 27:30-Niederlage im unteren Play-off gegen West Wien beiseite. Im Viertelfinale des ÖHB-Cups gibt es heute (19 Uhr, Südstadt) eine Neuauflage des Duells. Und diesmal sollen die Wiener kein Stolperstein mehr sein. „Es wird ein wichtiges Spiel und wir können uns belohnen. Das wissen meine Spieler“, sagt Alonso, der mit der berühmten Karotte vor Augen seine Spieler extra motivieren will. „Es wäre eine Ehre für uns, wenn wir im Final Four sind.“
Der Cup und Schwaz, da könnten auf der Autobahn Richtung Osten heute alte Erinnerungen auftauchen: Unvergessen ist der Coup zum Sensations-Erfolg 2011. „Manch ein Spieler mag sich daran noch erinnern, diese Erfahrung kann natürlich Gold wert sein“, weiß Alonso. Damals eliminierten die Knappenstädter den UHK Krems. Die Niederösterreicher stehen neben Liga-Dominator Fivers Margareten und HIB Graz – der Landesligist eliminierte sensationell Rekordmeister Bregenz – bereits fix im Halbfinale.
Schwaz will in diesen erlesenen Kreis vorstoßen, zeigt sich vor dem fünften Saisonduell aber gewarnt. „Die Wiener spielen mit uns auf Augenhöhe. Wir müssen besser verteidigen und ganz anders auftreten als am vergangenen Freitag.“ Man kenne sich gut, so Alonso: „Viel zum Verstecken gibt es also nicht.“
Ein Loch reißt gegenwärtig Führungsspieler Damir Djukic in den Kader. Der Ex-Nationalspieler fehlt wegen eines Trauerfalls in der Familie seit zehn Tagen im Training. „Das ist eine schwierige Situation für ihn. Wir hoffen natürlich, dass er uns bald wieder zur Verfügung steht. Unsere Aufgabe ist es nun, seinen Ausfall zu kompensieren“, hält Alonso fest.
Eine Schlüsselrolle wird dem Weißrussen Anton Prakapenia zukommen. Mit 36 Volltreffern liegt der 27-jährige Rückraumspieler auf Rang zwei der Torschützenliste im unteren Play-off. „Er ist ein enorm wichtiger Spieler für uns.“ Mit der Handball-EM in Polen und der Doppelbelastung (Liga und Cup) habe das Jahr 2016 für ihn turbulent begonnen. „Anton ist ja keine Maschine. Hoffentlich hält er die Belastung durch“, sagt Alonso. Geblufft wird jedenfalls nicht.