Auf kurzes Winter-Intermezzo folgt ein Hauch von Frühling
Am Dienstag zieht kalte Luft in Tirol ein. Sie bringt Schnee und Schneeregen mit. Nach einem winterlichen Tag versprechen die Wetterprognosen ab Donnerstag viel Sonne und milde Temperaturen.
Innsbruck – Nicht nur der April macht, was er will. Auch in den kommenden Tagen zeigt sich das Wetter von seiner wechselhaften Seite. Strahlt am Montag noch die Sonne vom Himmel, ziehen schon am Dienstag wieder Wolken auf. Mit ihnen strömt kalte Luft aus Richtung Russland über die Alpen.
„Am Dienstag und in der Nacht auf Mittwoch wird es gebietsweise ein bisschen weiß“, sagt Werner Troger von den meteo Experts. Große Schneemengen seien zwar nicht zu erwarten, trotzdem warnt der Osttiroler Meteorologe vor winterlichen Straßenverhältnissen. Im Laufe des Dienstags könne die Schneefallgrenze auf 800 bis 900 Meter sinken, in der darauf folgenden Nacht könne es auch bis in die tiefen Lagen schneien. „Dass es aber im Inntal wirklich anlegt, ist eher unwahrscheinlich“, sagt der Wetterexperte.
Sonnige Aussichten fürs Wochenende
Schon im Laufe des Mittwochs ist der Spuk dann wieder vorbei. „Der Wind dreht auf Süd; in Nordtirol wird es sogar etwas föhnig“, prognostiziert Troger. Die Wolken verziehen sich, es wird zusehends schöner. Ab Donnerstag ist dann der erste Frühlingshauch in Tirol zu spüren. Die Temperaturen steigen bei Sonnenschein auf 10 bis 14 Grad.
Auch für das Wochenende hat der Meteorologe schöne Aussichten: „So wie es derzeit ausschaut, halten sich untertags die milden Temperaturen bei verbreitetem Sonnenschein.“ Nur nachts bleibt es weiter frostig.
Dezember und März mit vertauschten Rollen
Auch wenn sich diese Woche langsam der Frühling bemerkbar macht, hat das Wetter der vergangenen zwei Wochen doch eher an den Winter erinnert. Bestätigt wird der Eindruck, wenn die nun zu Ende gehende erste Märzhälfte mit dem eigentlichen Wintermonat Dezember verglichen wird. So lagen nach Angaben des Wetterdienstes Ubimet die Temperaturen im Bergland seit Monatsbeginn um 5 bis 10 Grad unter jenen aus dem Dezember. Spitzenreiter hierbei ist der Patscherkofel: Mit einem Monatsdurchschnitt von plus 1,3 Grad meldete der Innsbrucker Hausberg den wärmsten Dezember aller Zeiten. Bis zum heutigen Tage präsentiert sich der März 2016 dort mit minus 8,3 Grad dagegen tief winterlich. Die Differenz: minus 9,6 Grad.
Ein Blick auf die Großwetterlagen im vergangenen Dezember und jetzt reicht den Meteorologen, um die Ursache dafür zu finden. „Der erste Wintermonat war geprägt von einem mächtigen Hoch über Südosteuropa, welches milde Luft subtropischen Ursprungs in den Alpenraum führte“, erklärt Josef Lukas. Dieses habe jegliche atlantischen Tiefs in Richtung Nordeuropa umgeleitet. Auch derzeit sei ein mächtiges Hoch auf der Wetterkarte zu finden, aber: „Für ein Durchstarten des Frühlings in Österreich liegt es viel zu weit im Nordwesten Europas und somit schlicht an der falschen Stelle“, sagt der Ubimet-Meteorologe.
Sonniger Dezember, trüber März
Die Sonne hat sich seit dem meteorologischen Frühlingsanfang am 1. März nur selten in Österreich sehen lassen. Auch in Tirol hielt sie sich – anders als im sonnigsten Dezember der Geschichte – zurück: „In Achenkirch beispielsweise strahlte die Sonne im Dezember ganze 115 Stunden lang vom Himmel, bis dato wurden im trüben März gerade einmal 17 Sonnenstunden registriert“, sagt Lukas. Normalerweise hat der März, auch weil die Sonne wieder höher steht, im langjährigen Mittel rund zweieinhalb Mal so viele Sonnenstunden wie der Dezember. Ein kleiner Trost: Die Differenz dürfte nach Ansicht des Meteorologen selbst mit einem durchschnittlichen Rest-März noch aufgeholt werden.
Es war die vergangenen zwei Wochen im Vergleich zum Dezember aber nicht nur trüb, sondern auch nass: Wurde in Sillian zum Jahresende nicht ein einziger Millimeter Niederschlag gemessen, waren es jetzt 77,9 Liter pro Quadratmeter. Auch im Zillertal war der Unterschied eklatant: Fielen in Mayrhofen nur 9,5 Liter Regen und Schnee, waren es bis 13. März schon 60,7 Liter auf den Quadratmeter. (smo)