Fünf junge Männer wegen schweren Raubs 2 - Urteilsberatung

St. Pölten (APA) - Im Prozess um einen von Angeklagten zwischen 16 und 21 Jahren verübten Raub war die Urteilsberatung in St. Pölten Montagm...

St. Pölten (APA) - Im Prozess um einen von Angeklagten zwischen 16 und 21 Jahren verübten Raub war die Urteilsberatung in St. Pölten Montagmittag im Gang. Fünf Tschetschenen sollen am 22. November 2015 zwei jungen Männern vor einem Lokal 45 Euro Bargeld und zwei Handys weggenommen haben, wobei ein 18-Jähriger eine Gaspistole gezückt haben soll. Das Verfahren gegen den Erstangeklagten (19) wurde ausgeschieden.

Der Staatsanwalt betonte in seinem Abschlussvortrag, es habe viele Widersprüche in den Aussagen gegeben. Die Opfer hätten aber übereinstimmend und glaubhaft geschildert, sie hätten mit den Beschuldigten über Suchtgiftkäufe reden wollen, letztendlich sei ihnen aber Geld gestohlen worden. Der 18-jährige Angeklagte habe sich geständig gezeigt, die Waffe gezogen zu haben. Weil die Pistole im Auto herumgereicht wurde, hätten aber alle Beteiligten gewusst, dass eine Waffe im Spiel war.

Der 18-Jährige sei als einziger der Beschuldigten unbescholten und habe ein Geständnis abgelegt, ersuchte sein Verteidiger - ebenso wie die Anwältin des 16-Jährigen - um eine milde Strafe. Der Verteidiger des 21-Jährigen betonte, dass sein Mandant dazu aufgefordert habe, die Waffe wegzugeben, als der 18-Jährige die Gaspistole vor dem Lokal herausgeholt hatte, und forderte einen Freispruch. Schuldig sei der 21-Jährige zum Vorwurf des unerlaubten Umgangs mit Suchtmitteln. Für den 19-jährigen Fünftangeklagten wurde ein Freispruch beantragt.

Das Verfahren gegen den Erstangeklagten (19), der laut eigenen Angaben beim Vorfall vor dem Lokal unter Drogeneinfluss stand, wurde auf unbestimmte Zeit vertagt. Nach einem Antrag der Staatsanwaltschaft werden ein neurologisches Gutachten zu den eingenommenen Substanzen und eine Stellungnahme des Landeskriminalamtes eingeholt.