Angelobung nach der Wahl: Tirol hat nun 16 Bürgermeisterinnen
Mit den Stichwahlen in 20 Gemeinden sind die Gemeinderats-und Bürgermeisterwahlen 2016 seit Sonntagabend geschlagen. Am Montag wurden die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister auf ihr Amt vereidigt.
Innsbruck - In der Innsbrucker Hofburg sind am Montag die Bürgermeister jener 277 Tiroler Gemeinden angelobt worden, in denen Gemeinderats- bzw. Bürgermeisterwahlen stattgefunden haben. Zudem wurde auch der Bürgermeister der kleinen Außerferner Gemeinde Gramais angelobt. Dort war nicht neu gewählt worden, weil sich weder ein Bürgermeisterkandidat noch eine Gemeinderatswahlliste gefunden hatte.
Unter den 278 Ortschefs wurden am Montag auch 15 Frauen auf das Bürgermeisteramt vereidigt. Mit Innsbrucks Stadtchefin Christine Oppitz-Plörer (in der Landeshauptstadt wird erst 2018 wieder gewählt) gibt es nun 16 Bürgermeisterinnen in Tirol. Neu in ihrer Rolle als Oberhaupt einer Gemeinde sind: Erika Rogl (Kals), Heidi Profeta (Gnadenwald), Waltraud Zobl (Schattwald), Karina Konrad (Jungholz), Brigitte Praxmarer (Flaurling), Annemarie Plieseis (Westendorf) und Monika Wechselberger (Mayrhofen). Im Amt bestätigt wurden Elisabeth Blanik (Lienz), Hedi Wechner (Wörgl), Eva Maria Posch (Hall), Brigitte Lackner (St. Ulrich), Johanna Obojes-Rubatscher (Oberperfuss), Isabella Blaha (Scharnitz), Elisabeth Daxauer (Niederndorferberg), sowie im Außerfern Beate Reichl (Heiterwang).
Aus den Gemeindewahlen im Jahr 2010 waren ohne Innsbruck noch 10 Bürgermeisterinnen hervorgegangen.
Die Bürgermeister seien wichtige Partner für die Landesregierung, betonte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) in seiner Ansprache im Riesensaal der Hofburg. „In den Gemeindestuben werden Tag für Tag politische Entscheidungen im direkten Kontakt mit den Bürgern umgesetzt. Land und Gemeinden ziehen an einem Strang, wenn es darum geht, den Bürgern aller Landesteile ein möglichst hohes Maß an Lebensqualität zu sichern. Dabei können sich die Gemeinden stets auf die volle Unterstützung der Tiroler Landesregierung verlassen“, betonte Platter.
Stichwahlen mit Überraschungen
In 20 Gemeinden gingen am Sonntag mit den Bürgermeister-Stichwahlen die Gemeinderatswahlen 2016 zu Ende. Und in so mancher war es ein durchaus explosives. Von zehn amtierenden Bürgermeistern, die sich am Sonntag der Wiederwahl stellten, wurden fünf abgewählt. Besonders bitter war die Niederlage für FPÖ-Bürgermeister Gerald Hauser in St. Jakob in Defereggen. Er unterlag deutlich seinem 26-jährigen Herausforderer Ingo Hafele. Dennoch reklamierte die FPÖ nach Jochberg auch Rattenberg für sich. Dort zog Bernhard Freiberger mit einem Sieg von dannen – blaues Parteimitglied sei er aber keines, betonte er. Was FP-Landeschef Markus Abwerzger nicht von einer Gratulation abhielt.
Ein kleiner Kulturwandel steht auch dem Zillertal ins Haus. Mit Monika Wechselberger in Mayrhofen konnte erstmals eine Frau ins Bürgermeisterbüro einziehen. Nicht weit entfernt, in Fügen, gab es eine weitere Sensation. Dort hievte Dominik Mainusch Bürgermeister Walter Höllwarth aus dem Amt. Mit seinen 25 Jahren kann sich Mainusch somit jüngster Bürgermeister Tirols nennen. SPÖ-Chef Ingo Mayr freute sich, dass man in vier Gemeinden (Zirl, Hainzenberg, Telfes, Stumm) die roten Kandidaten durchbringen konnte und somit laut eigenen Zählungen nunmehr auf 24 kommt. (tt.com)