Raubprozess in St. Pölten: Schuldsprüche für vier Angeklagte

St. Pölten (APA) - In einer Jugendschöffenverhandlung sind am Landesgericht St. Pölten am Montag vier Angeklagte des Raubes an zwei jungen M...

St. Pölten (APA) - In einer Jugendschöffenverhandlung sind am Landesgericht St. Pölten am Montag vier Angeklagte des Raubes an zwei jungen Männern vor einem Lokal im Mostviertel schuldig gesprochen worden. Die Tschetschenen erhielten unterschiedliche Strafen. Das Verfahren gegen den Erstangeklagten, dem auch ein Raub in St. Pölten angelastet wurde, war zuvor ausgeschieden worden.

Ein 18-Jähriger, der bei dem Raub eine Gaspistole gezückt, aber als einziger ein Geständnis abgelegt hatte, kam mit 18 Monaten bedingt davon, ein 21-Jähriger kassierte hingegen zwei Jahre unbedingte Haft. Teilbedingte Strafen fassten die anderen beiden Beschuldigten aus: Der 16-Jährige wurde zu elf Monaten Freiheitsstrafe, davon drei Monate unbedingt, der 19-Jährige zu 21 Monaten, davon sieben unbedingt, verurteilt. Da die beiden seit November 2015 in U-Haft sitzen und damit die Hälfte der Strafe verbüßt haben, ordnete Richter Markus Grünberger eine bedingte Entlassung an. Die jungen Männer hatten laut Anklage im November 2015 vor einem Lokal im Mostviertel zwei jungen Männern 35 Euro Bargeld weggenommen.

Alle Angeklagten seien beim Gespräch mit den beiden Opfern dabei gewesen, „es war für die beiden Zeugen ein bedrohliches Szenario“, sagte Grünberger. In der Frage, ob die anderen Beteiligten wussten, dass der 18-Jährige die Waffe einsetzen würde, habe man im Zweifel für die Angeklagten entschieden. „Angesichts vieler widersprüchlicher Aussagen sind wir vom kleinsten gemeinsamen Nenner ausgegangen“, begründete der Richter das Urteil.

Der 18-Jährige wurde auch wegen unerlaubten Umgangs mit Suchtmitteln schuldig gesprochen. Der aufgrund seiner Vorstrafen zu einer unbedingten Haft verurteilte 21-Jährige meldete Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an. Die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab, somit ist das Urteil nicht rechtskräftig.