Deutsche Bibliotheken wollen Angebote für Flüchtlinge ausbauen
Leipzig/Wien (APA/dpa) - Die Bibliotheken in Deutschland wollen ihr Engagement für Flüchtlinge ausbauen. Dafür sei jedoch eine bessere Ausst...
Leipzig/Wien (APA/dpa) - Die Bibliotheken in Deutschland wollen ihr Engagement für Flüchtlinge ausbauen. Dafür sei jedoch eine bessere Ausstattung nötig - sowohl mit Büchern als auch mit Personal, erklärte der Präsident des Verbandes Bibliothek & Information Deutschland (BID), Heinz-Jürgen Lorenzen.
Büchereien seien eine wichtige Anlaufstelle für Geflüchtete, erklärte Lorenzen. Derzeit sei dem Bedarf nicht nachzukommen. Es müssten dringend Lexika und Sprachkurse angeschafft werden. Auch freies W-LAN und Arbeitsplätze gebe es nicht genug. Zudem fehle es an sprachlich und sozialpädagogisch geschultem Personal.
Die Universitätsbibliotheken erwarten eine steigende Nachfrage von Flüchtlingen. Schon jetzt würden sie vielfach von jungen Menschen genutzt, die studienvorbereitende Deutschkurse absolvieren. Auch das sei ein wichtiger Beitrag zur Integration, der sich in einer besseren Personalausstattung widerspiegeln müsse.
Die Herausforderungen der Flüchtlingsbewegung sind ein Thema des 6. Bibliothekskongresses, der bis Donnerstag in Leipzig veranstaltet wird. Rund 3.000 Bibliothekare aus 30 Ländern nehmen daran teil. Gastland sind die USA. Schirmherrin ist die Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU).
Die Fachleute wollen sich auch über andere aktuelle Themen der Bibliothekswelt austauschen. Dazu zählen der Umgang mit E-Book-Lizenzen und die Frage, wie Kinder- und Jugendbibliotheken ausgestattet sein müssen, um junge Leser zu erreichen.