Kubanische Oppositionelle beklagen Übergriffe vor Obama-Besuch

Havanna (APA/dpa) - Kubas Opposition hat über Hunderte Festnahmen kurz vor dem Besuch von US-Präsident Barack Obama in dem sozialistischen K...

Havanna (APA/dpa) - Kubas Opposition hat über Hunderte Festnahmen kurz vor dem Besuch von US-Präsident Barack Obama in dem sozialistischen Karibikstaat geklagt. Am Wochenende seien landesweit rund 300 Menschen vorübergehend in Gewahrsam genommen worden, berichteten am Montag Oppositionssprecher auf Anfrage.

Betroffen war vor allem die verbotene politische Bewegung Unpacu im Osten Kubas. Bis zu 260 Aktivisten seien in mehreren Provinzen des Landes festgenommen worden, sagte ihr Anführer Jose Daniel Ferrer der Deutschen Presse-Agentur. Er selbst sei über 10 Stunden festgehalten worden.

Auch die Frauengruppe „Damas de Blanco“ (Damen in Weiß) klagte über Übergriffe in der Hauptstadt Havanna. Mehr als 40 Frauen seien vor und nach dem üblichen friedlichen Sonntagsaufmarsch der Gruppe festgenommen worden, sagte ihre Anführerin Berta Soler. Einige Frauen seien mit einem Banner mit der Aufschrift „Obama, Kuba hat einen Traum“ auf die Straße gegangen.

Obama reist am nächsten Sonntag als zweiter US-Präsident überhaupt in den Karibikstaat. Der dreitägige Besuch ist Teil der historischen Annäherung zwischen beiden früher verfeindeten Staaten. Kuba und die USA nahmen im Juli nach 54 Jahren wieder diplomatische Beziehungen auf. Nach Angaben des Weißen Hauses will Obama während seines Aufenthalts in Havanna auch politische Dissidenten treffen.