Verbleib des Reemtsma-Lösegelds bleibt rätselhaft

Hamburg (APA/dpa) - Der Verbleib des Lösegelds aus der Entführung von Jan Philipp Reemtsma bleibt auch nach 20 Jahren rätselhaft. Der Hambur...

Hamburg (APA/dpa) - Der Verbleib des Lösegelds aus der Entführung von Jan Philipp Reemtsma bleibt auch nach 20 Jahren rätselhaft. Der Hamburger Rechtsanwalt des Multimillionärs, Johann Schwenn, bestätigte am Montag, dass vor Jahren Plastikkübel gefunden worden seien, in denen sich womöglich zwischenzeitlich Teile des Geldes befunden hätten.

Diese Kübel seien aber bereits von Komplizen des verurteilten Entführers Thomas Drach geleert worden, sagte Schwenn. Der Anwalt widersprach damit in Teilen Angaben der Wiesbadener Sicherheitsfirma Espo. Deren Sprecher hatte vor einer Woche in der „Bild“-Zeitung erklärt: „Der Verbleib der verschwundenen Lösegeld-Millionen wurde von uns restlos aufgeklärt.“ In dem Bericht hieß es, unter anderem seien in zwei an der Autobahn A3 vergrabenen Plastikeimern Reste des Lösegelds gefunden worden. Davon abgesehen seien aber auch „bis 2015 hohe Summen in verschiedenen Ländern, vor allem in Südamerika“ sichergestellt worden.

Reemtsma war 1996 von einer vierköpfigen Bande um Drach entführt und gegen ein Lösegeld von umgerechnet 15,3 Millionen Euro freigelassen worden. Die Staatsanwaltschaft Aachen geht davon aus, dass knapp 14 Millionen des Lösegeldes noch vorhanden sind - „in welcher Form auch immer“, wie ein Sprecher der Behörde vor einer Woche erklärte. Espo wollte sich auf dpa-Anfrage nicht weiter dazu äußern.