Verhaltene Reaktionen auf geplanten russischen Abzug aus Syrien

Genf (APA/AFP) - Die überraschende Ankündigung Russlands, den Großteil seiner Truppen aus Syrien abzuziehen, ist international auf verhalten...

Genf (APA/AFP) - Die überraschende Ankündigung Russlands, den Großteil seiner Truppen aus Syrien abzuziehen, ist international auf verhaltene Reaktionen gestoßen. Die syrischen Regierungsgegner erklärten am Montag, sie wollten zunächst einmal abwarten, was die Ankündigung konkret bedeute. „Wir müssen die Art dieser Entscheidung und ihre Bedeutung überprüfen“, sagte ein Sprecher des Hohen Verhandlungskomitees.

In diesem haben sich dutzende Oppositions- und Rebellengruppen zusammengeschlossen. Sollte die Ankündigung des russischen Präsident Wladimir Putin ernst gemeint sein, werde dies erheblichen Druck auf die Regierung in Damaskus ausüben, sagte Salim al-Muslat. Die Dinge würden sich erheblich ändern, denn die russische Unterstützung habe „das Regime“ länger am Leben gehalten.

Auch die US-Regierung äußerte sich zurückhaltend. „Man muss sehen, was genau die Absichten Russlands sind“, sagte der US-Präsidentensprecher Josh Earnest. „Es ist schwierig für mich, die Auswirkungen auf die laufenden Verhandlungen zu messen, wie das die Dynamik verändert.“ Die US-Regierung habe immer betont, dass die russische Intervention eine politische Lösung in Syrien erschwere.

Der russische UN-Botschafter Vitali Tschurkin sagte, der Abzug der Truppen solle die Bemühungen um einen Friedensschluss unterstützen. Es gehe darum, „unsere Bemühungen zu intensivieren, um zu einer politischen Lösung in Syrien zu gelangen“, sagte Tschurkin in New York. Der Kreml hatte zuvor mitgeteilt, dass Russland auch in Zukunft einen Luftwaffenstützpunkt in Syrien behalten werde.