Spaß und Action auf ganzer Strecke
Der geplante Singletrail von der Bergstation der Spieljochbahn bis nach Fügen lässt die Herzen der Radsportler höherschlagen. Rund 250.000 Euro soll der Sportspaß den Tourismusverband kosten.
Von Eva-Maria Fankhauser
Fügen, Fügenberg –Er schlängelt sich von der Bergstation der Spieljochbahn quer durch die Natur ins Tal hinunter, führt über umgefallene Baumstämme, vorbei an Felsen, verläuft über Kuppen, Schanzen und integrierte Drops – die Rede ist vom geplanten Singletrail in Fügen.
Seit 2013 sitzt der Fügenberger Daniel Mauracher an der Planung, dieses Jahr könnte es endlich zur Umsetzung des Trails kommen. „Die Genehmigungen flattern nacheinander ins Haus und der Einreichplan steht so weit“, berichtet der selbstständige Tischlermeister freudig. Nur noch die Zustimmung der beiden Agrargemeinschaften Fügen und Fügenberg würden zum Glück der Mountainbiker fehlen. „Es war nicht immer ganz einfach, aber wir konnten alle Skeptiker überzeugen“, schildert Mauracher, der vom TVB Erste Ferienregion im Zillertal mit den Planungsarbeiten beauftragt wurde. Vor allem stieß er in Sachen Jagd und Wildpflege auf Skepsis. „Wir haben die Streckenführung geändert, damit auch die Tiere ihren sicheren Platz haben“, erklärt er. Besonders der Lebensraum des Auerhahns ist Waldaufseher und Hegemeister Hannes Wildauer ein Anliegen: „Ich habe noch keine Streckenänderung oder einen neuen Plan gesehen und kann daher noch nichts dazu sagen“, berichtet Wildauer. Er findet es schade, nicht direkt in die Planung miteinbezogen zu werden.
Für TVB-Obmann Ernst Erlebach ist es wichtig, dass verschiedene Sportarten und auch die Natur Raum zur Entfaltung finden. „Es war öfter so, dass Wanderer keine Ruhe auf den Wegen hatten, deswegen haben wir uns entschieden, einen Singletrail anzulegen“, betont Erlebach. Sowohl Anfänger und Kinder als auch Profis können die 5,8 Kilometer lange Strecke bewältigen. „Es wird wirklich eine attraktive Strecke, ich habe versucht, einen Spagat zwischen Singletrail und Bikepark zu schaffen. Schwierige Schlüsselstellen können auch umfahren werden“, erklärt Mauracher.
Ein geübter Fahrer könne die Route mit rund 1350 Höhenmetern in 30 bis 45 Minuten bewältigen. „Die Strecke führt teils über alte Bestandswege und ist komplett naturbelassen mit integrierten Doubles, Sprüngen oder Step-ups“, schildert der Fügenberger. Auch Rast- und Servicestationen sind eingeplant.
Aber nicht nur die Streckenführung oder Behördengänge zögerten laut Mauracher die Umsetzung des Trails hinaus, sondern auch die Frage, wie man die Bikes den Berg hinauf befördert. „Es werden etwa drei bis fünf offene Transportgondeln je nach Bedarf zur Verfügung stehen“, erläutert Erlebach. Er und Mauracher sind optimistisch und hoffen, baldmöglichst mit dem Bau beginnen zu können, damit 2017 die Herzen der Mountainbiker im Bezirk höher schlagen können. Die Nachfrage sei laut Mauracher, der im Verein Downhill Race Zillertal tätig ist, groß. Denn in der Umgebung gebe es nur wenige Strecken, wie etwa in Zell. „Derzeit muss man relativ weit fahren, um vielseitige Trails zu finden“, erklärt er.
Finanziert wird der Trail seitens des TVB und der Spieljochbahn. „Durch die neue Trassierung muss alles nochmals abgestimmt werden, aber die Kosten sollten etwa 250.000 Euro ausmachen“, resümiert TVB-Geschäftsführer Manfred Pfister.