Mutter Teresa wird am 4. September heiliggesprochen
Vatikanstadt (APA) - Mutter Teresa wird am 4. September heiliggesprochen. Dies teilte der Papst vor dem Konsistorium zur Kanonisierung der H...
Vatikanstadt (APA) - Mutter Teresa wird am 4. September heiliggesprochen. Dies teilte der Papst vor dem Konsistorium zur Kanonisierung der Heiligen mit. Am selben Tag sollen weitere vier Selige heiliggesprochen werden.
Die Heiligsprechung von Mutter Teresa gilt als Höhepunkt des laufenden „Heiligen Jahres der Barmherzigkeit“, das seit seinem Beginn am 8. Dezember bereits fast drei Millionen Pilger nach Rom gelockt hat. Hunderttausende Pilger werden zur Heiligsprechung der Friedensnobelpreisträgerin des Jahres 1979 erwartet. Am 5. September des Jahres 1997 war die aus der albanischen Minderheit im heutigen Mazedonien stammende Mutter Teresa mit 87 Jahren in Kalkutta gestorben.
Franziskus hatte im vergangenen Dezember eine medizinisch unerklärliche Heilung als Wunder anerkannt, das auf die Fürsprache von Mutter Teresa geschehen sein soll. Angehörige eines Brasilianers, der einen Hirntumor hatte, haben demnach im Jahr 2008 im Gebet Mutter Teresa angerufen; daraufhin wurde der 35-Jährige auf wissenschaftlich nicht erklärbare Weise von seinem Tumor geheilt.
Die Ordensgründerin ist als „Mutter der Armen“ weltweit bekannt. In einer katholischen albanischen Familie wurde Mutter Teresa - mit bürgerlichem Namen Agnes Gonxha Bojaxhiu - 1910 in Skopje geboren. Mit 18 Jahren trat sie in den Orden der Loreto-Schwestern in Irland ein, der sie als Lehrerin nach Kalkutta sandte. 1948 verließ sie mit Erlaubnis des Vatikan ihren Orden und siedelte in eines der schlimmsten Elendsviertel von Kalkutta über, um dort das Leben der Armen zu teilen. Schon ein Jahr später konnte sie dort mit einheimischen jungen Frauen eine eigene Ordensgemeinschaft gründen - die „Missionarinnen der Nächstenliebe“, die heute weltweit tätig sind.
Für ihr Lebenswerk wurden ihr zahlreiche Ehrungen zuteil. Mutter Teresa erhielt 1979 den Friedensnobelpreis. Zeit ihres Lebens verteidigte sie die traditionellen Werte der katholischen Kirche.
1997 starb Mutter Teresa mit 87 Jahren in Kalkutta. Bereits sechs Jahre später, 2003, sprach Papst Johannes Paul II. (1978-2005) sie selig. An der Zeremonie in Rom beteiligten sich 300.000 Menschen.
Die Ordensfrau war aber auch nicht unumstritten. Ihr wurde etwa vorgeworfen, versucht zu haben, verletzlichen Menschen den Katholizismus aufzuzwingen und mit ihrer strikten Ablehnung von Empfängnisverhütung und Abtreibung zum Elend der Armen beigetragen zu haben.
Selige und Heilige werden in der katholischen Kirche als Vorbilder christlichen Lebens verehrt. Zuletzt sprach Papst Franziskus unter anderem die Päpste Johannes Paul II. und Johannes XXIII. heilig.
Bei dem ordentlichen Konsistorium am Dienstag wurden auch die Termine für die Kanonisierung vier weiterer Seliger festgelegt: Am 5. Juni sollen der polnische Ordensgründer Stanislaus von Jesus Maria und die schwedische Konvertitin und Ordensgründerin Maria Elisabeth Hasselblad heiliggesprochen werden, am 16. Oktober der argentinische Dominikanerpriester Jose Gabriel del Rosario Brochero und der Mexikaner Jose Sanchez del Rio, der als Märtyrer starb.