Leitbörsen in Fernost schließen mehrheitlich tiefer

Tokio (APA) - Die Leitbörsen in Fernost haben am Dienstag nach der Zinsentscheidung der japanischen Zentralbank mehrheitlich tiefer geschlos...

Tokio (APA) - Die Leitbörsen in Fernost haben am Dienstag nach der Zinsentscheidung der japanischen Zentralbank mehrheitlich tiefer geschlossen. Nur Shanghai hielt sich im Plus.

In Tokio fiel der Nikkei-225 Index um 116,68 Zähler oder 0,68 Prozent auf 17.117,07 Punkte. Der Hang Seng Index in Hongkong gab um 146,57 Zähler oder 0,72 Prozent auf 20.288,77 Einheiten nach.

Der indische Leitindex Sensex 30 in Mumbai verlor 253,11 Punkten oder 1,02 Prozent auf 24.551,17 Zählern. Der australische All Ordinaries Index in Sydney fiel um deutliche 73,8 Zähler oder 1,41 Prozent auf 5.168,60 Einheiten.

Kursgewinne gab es damit nur in Festlandchina. Der Shanghai Composite gewann leicht und stieg um 4,87 Punkte oder 0,17 Prozent auf 2.864,37 Punkte.

Japans Notenbank hat ihre geldpolitische Linie beibehalten. Sie wird damit weiterhin jährlich 80 Billionen Yen in Markt pumpen. Auch die im Jänner eingeführten Negativzinsen wurden nicht angetastet. Die japanische Wirtschaft befinde sich trotz schwächelnder Exporte tendenziell weiter auf einem moderaten Erholungskurs, hieß es zur Begründung. Zentralbank-Chef Haruhiko Kuroda stellte allerdings neue Maßnahmen im Kampf gegen die schwache Konjunktur in Aussicht.

Den Analysten der Investmentbank Nomura zufolge sind die geldpolitischen Entscheidungen der Bank of Japan im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Allerdings habe es Hoffnungen am Markt gegeben, dass noch stärkere Maßnahmen beschlossen würden. Der Yen wertete nach Bekanntgabe der Entscheidungen zum US-Dollar etwas auf. Für einen Dollar mussten zuletzt nur mehr knapp mehr als 113 Yen bezahlt werden.

Bei den Einzelwerten verloren in Tokio die Aktien von Sony knappe 0,16 Prozent, nachdem der Elektronikkonzern angekündigt hatte, von Michael Jacksons Erben deren Anteile am gemeinsamen Musikverlag Sony/ATV zu übernehmen. Sony wird für den 50-Prozent-Anteil 750 Mio. Dollar hinlegen.

In Shanghai drehten die Aktien von PetroChina im Späthandel ins Plus und schlossen um 0,52 Prozent höher. Die Papiere stiegen damit den zweiten Tag in Folge. Am Markt gab es Gerüchte um staatliche Spekulationskäufe zur Stützung des Finanzmarktes. Aufgrund ihrer hohen Gewichtung im Index gilt es als wahrscheinlich, dass die Anteilsscheine von PetroChina Teil solcher Stützungskäufe seien, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg.

In Sydney profitierte die Börse nicht von guten Daten zum australischen Verbrauchervertrauen, welches den höchsten Stand seit 14 Monaten erreicht hatte. Sie wurde vielmehr von der neuerlichen Preisschwäche bei vielen Rohstoffen belastet, welche Werte aus der Branche wieder einmal unter Druck brachte. Die beiden Bergbauaktien Rio Tinto (minus 3,37 Prozent) und BHP Billiton (minus 3,44 Prozent) schlossen mit deutlichen Abschlägen.