Flüchtlinge - Tsipras verurteilt Flugblatt-Aktion von Idomeni scharf

Athen/Idomeni/Skopje (APA/dpa/Reuters) - Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hat die Flugblatt-Aktion von Idomeni am Dienstag s...

Athen/Idomeni/Skopje (APA/dpa/Reuters) - Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hat die Flugblatt-Aktion von Idomeni am Dienstag scharf verurteilt. Es handle sich um „gefährliches Verhalten zu Lasten der Flüchtlinge“. Am Vortag war im nordgriechischen Grenzort ein Flugblatt an die Flüchtlinge mit detaillierten Informationen verteilt worden, wie man über die grüne Grenze nach Mazedonien gelangen könnte.

Viele folgten dem Aufruf, durch eine Lücke im Grenzzaun nach Mazedonien zu gelangen. Sie mussten einen reißenden Fluss durchqueren, etliche Menschen verletzten sich dabei nach griechischen Medienberichten. „Dieses Spiel mit Menschenleben muss aufhören“, so Tsipras bei einer Pressekonferenz in Athen. Er rief die Migranten dazu auf, der griechischen Regierung zu vertrauen und aus dem improvisierten Flüchtlingscamp in Idomeni in die bereitstehenden Auffanglager in der Umgebung zu gehen.

„Es ist ausgeschlossen, dass die Balkanroute sich noch einmal öffnen wird“, stellte Tsipras klar. „Wir werden zusammenarbeiten, um Ihren legalen Transfer nach Europa zu beschleunigen.“

In dem Lager Idomeni sitzen nach der Schließung der Balkanroute nach inoffiziellen Schätzungen bis zu 12.000 Menschen fest, darunter viele Kinder. Sie campieren dort seit Tagen bei Regen und Kälte in Zelten im Schlamm und hoffen, doch noch nach Norden weiterziehen zu können.