Tiroler Festspiele Erl

Erler Festspiele: „Es darf auch was in die Hose gehen“

Dynamisches Erl-Duo: Festspiel-Präsident Hans Peter Haselsteiner und Maestro Gustav Kuhn bei der Präsentation des Winterprogramms.
© www.muehlanger.at

Im Erler Festspiel-Winter werden Verdi und Rossini großgeschrieben. An der Künstler-Herberge wird indes schon ab Sommer gebaut.

Erl – Frühlingsgefühle kommen auf dem Weg nach Erl keine auf: Ein kalter Wind lässt Schneeflocken ums Festspielhaus tanzen. Das hoffentlich letzte Aufbäumen des Winters wirkt dabei wie bestellt für den Anlass – vor Pressevertretern und Festspiel-Freunden wird das Programm der diesjährigen Winterspiele präsentiert, die vom 26. Dezember bis 8. Jänner dauern und mit zwei Opern, drei Konzerten, vier Kammermusikabenden und drei Specials – unter anderem geben sich die Musibanda Franui und das Blasmusik-Ensemble Federspiel die Ehre – auf musikalische Vielfalt setzen.

Es sind die fünften Winterspiele, die in Erl über die Bühne gehen und laut Kulturlandesrätin Beate Palfrader das Prädikat „Champions League der Musikwelt“ verdient haben. Bei den Spielen am Ball sind wie gewohnt Maestro Gustav Kuhn und Festspiel-Präsident Hans Peter Haselsteiner, der den Pressetermin für ein Update zur geplanten Künstlerherberge nutzt.

Schon im Sommer soll in unmittelbarer Festspielhaus-Nähe eine Unterkunft für die Erler Gastkünstler entstehen, die bislang oft in umliegenden Gemeinden untergebracht waren und logistisch aufwändig zu den Proben und Auftritten chauffiert werden mussten. Damit soll in 18 Monaten Schluss sein: Bis dahin soll die Herberge mit 120 Zimmern einzugsbereit sein. Weil in Spitzenzeiten aber bis zu 250 Künstler auf eine Unterkunft angewiesen sind, werden auch künftig die örtlichen Vermieter nicht um ihr Geschäft umfallen, wie Haselsteiner betont.

Aber zurück zum Programm, das auf dem Opernsektor neben der Wiederaufnahme von Verdis „La Traviata“ auch mit der Fortsetzung des neu etablierten Rossini-Schwerpunkts punkten will: In der Regie von Wolfgang Berthold kommt „L’Italiana in Algeri“ zur Aufführung – die musikalische Leitung hat Kuhn höchstselbst in der Hand, der auch die Dirigate des Neujahrs- und Abschlusskonzerts übernimmt.

Aber die Winterspiele sollen auch zur Bühne für den Nachwuchs werden: Rossini-Regisseur Berthold ist 33 Jahre jung, gegen den 21-jährigen Patrick Hahn, der am Dirigentenpult und am Klavier taktvolles Unterhaltungstalent beweisen will, aber fast schon ein alter Hase. Festspiel-Präsident Haselsteiner sieht den Innovationen mit Freude entgegen. „Es bleibt mit Sicherheit spannend“, ist er überzeugt und hofft dabei auch auf Kontroversen.

„Es muss ja nicht immer nur Bravos geben, es darf auch mal was in die Hose gehen“, sagt er. Und zwinkert Richtung Maestro, der huldvoll lächelt. „Mein Hans Peter: Von allen Menschen, die ich kenne, verwirrst du mich am meisten.“ Die Spiele sind schon eröffnet. (fach)

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