Entwicklungen in Syrien seit Beginn des russischen Militärengagements

Moskau (APA/AFP) - Nach der überraschenden Ankündigung von Russlands Präsident Wladimir Putin hat Moskau mit dem Abzug des Großteils der rus...

Moskau (APA/AFP) - Nach der überraschenden Ankündigung von Russlands Präsident Wladimir Putin hat Moskau mit dem Abzug des Großteils der russischen Truppen aus Syrien begonnen. Das russische Militärengagement in dem Bürgerkriegsland hatte vor knapp sechs Monaten begonnen.

30. September 2015: Auf Bitten der Führung in Damaskus startet Moskau Luftangriffe in Syrien und nimmt nach eigenen Angaben Stellungen der Jihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) ins Visier. Der „Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ zufolge greift Russland jedoch vor allem die extremistische Al-Nusra-Front sowie gegen die syrische Führung kämpfende islamistische Rebellen an. Putin versichert, gegen „Terroristen“ vorzugehen.

7. Oktober 2015: Erstmals werden von russischen Kriegsschiffen im Kaspischen Meer aus Raketen auf syrische Ziele abgefeuert. Auch Washington wirft Moskau nun vor, moderate bewaffnete Gruppen zu bekämpfen.

20. Oktober 2015: Putin startet eine diplomatische Offensive und empfängt den syrischen Staatschef Bashar al-Assad in Moskau.

30. Oktober 2015: Vertreter von 17 Ländern, darunter die USA, Russland, Deutschland und erstmals auch der Iran, beginnen in Wien einen Prozess zur Beendigung des Bürgerkriegs.

14. November 2015: Die beteiligten Länder einigen sich in Wien auf einen Friedensfahrplan. Dieser sieht Gespräche zwischen Regierung und Opposition, einen Waffenstillstand, die Bildung einer Übergangsregierung sowie Neuwahlen vor. Ungeklärt bleibt Assads politisches Schicksal.

24. November 2015: Die türkische Luftwaffe schießt im syrischen Grenzgebiet ein russisches Kampfflugzeug ab, was zu schweren Spannungen zwischen beiden Ländern führt. Ankara zufolge verletzte der Kampfjet türkischen Luftraum, Moskau weist das zurück.

23. Dezember 2015: Amnesty International wirft Russland vor, Hunderte Zivilisten getötet und mit Luftangriffen auf Wohngebiete in Syrien massive Zerstörungen angerichtet zu haben. Moskau bezeichnet die Anschuldigungen als falsch und erklärt, dafür gebe es keine Beweise.

1. Februar 2016: Unterstützt von Russland starten syrische Regierungstruppen eine Offensive gegen Aufständische rund um die Metropole Aleppo. Zehntausende Zivilisten fliehen aus der Stadt.

27. Februar 2016: In Syrien beginnt eine von Russland und den USA initiierte Waffenruhe. Sie gilt allerdings nicht für den IS sowie die mit Al-Kaida verbündete Al-Nusra-Front. Gemeinsam kontrollieren die Gruppen etwa die Hälfte des syrischen Staatsgebiets.

14. März 2016: Putin kündigt den Abzug des Großteils der russischen Truppen aus Syrien an. Er begründet den Schritt damit, die russische Luftwaffe habe ihre Aufgaben weitgehend erfüllt.