Türkei - Kurdischer Rebellenführer kündigt Eskalation von Konflikt an
London/Ankara (APA/AFP) - Ein Anführer der kurdischen Rebellen hat den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zum Hauptfeind des Aufsta...
London/Ankara (APA/AFP) - Ein Anführer der kurdischen Rebellen hat den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zum Hauptfeind des Aufstands erklärte und eine weitere Eskalation angekündigt. Der „Krieg gegen das türkische Militär“ sei aus den Bergen in die Städte vorgedrungen, „jetzt wird es überall Kämpfe geben“, sagte Cemil Bayik in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der britischen Zeitung „The Times“.
„Unser Kampf ist existenziell, es geht um Sein oder Nichtsein“, sagte Bayik, einer der Anführer der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). „Wenn Erdogan uns besiegt, kann er jeden besiegen, der in der Türkei Demokratie will. Unser Hauptziel ist deshalb der Sturz Erdogans.“
Bayik rechtfertigte den Aufstand auch damit, dass das türkische Militär „in den kurdischen Städten, in denen Ausgehverbote verhängt wurden, alles geplündert und niedergebrannt hat“. Die Menschen in der Kurdenregion seien voller Rachegelüste und würden die Rebellen aufrufen, sie zu rächen. „Das ist eine neue Ära im Kampf des Volkes.“
Nach Angaben der „Times“ wurde das Interview vor mehreren Tagen in den Bergen im irakischen Kandil-Gebiet geführt - vor dem jüngsten Anschlag, bei dem am Sonntag in der Hauptstadt Ankara 35 Menschen getötet wurden. Die türkische Regierung vermutet kurdische Rebellen hinter der Attacke, zu der Tat bekannt hat sich bisher niemand.