Bauernvertreter wettern über deutsche Butter bei Spar
Deutsche Butter in österreichischen Spar-Märkten lässt bei den heimischen Bauern die Wogen hochgehen.
Wien, Salzburg – Die Aufregung bei Österreichs Bauernvertreter ist groß. Der Grund dafür: Spar Österreich bietet derzeit über seine Diskontschiene „S-Budget“ Butter aus bayrischer Produktion an. Das wiederum empört den österreichischen Bauernbund. Er sieht die Konsumenten getäuscht, denn diese würden davon ausgehen, dass es sich um heimische Butter handelt. Spar verteidigt den Import: Die bayrische Herkunft sei klar gekennzeichnet und leider war in Österreich die erforderliche Sommermilch nicht zu haben.
Stimmt so nicht, sagt wiederum Bauernbund-Sprecherin Andrea Salzburger. Vielmehr hätte Spar von den heimischen Molkereien ein Preisangebot verlangt, das nicht darstellbar gewesen wäre. In Deutschland hingegen sei die Milch um 3 bis 5 Cent je Liter günstiger. Obendrein werde in der herstellenden Molkerei in Nordbayern auch tschechische Milch verarbeitet.
Den Österreicherin sei es aber wichtig, regional einzukaufen. Dass für einen Konsumenten im oberösterreichisch-bayrischen Grenzland eine Milch aus Bayern möglicherweise regionaler ist als eine Milch aus Kärnten, räumte der Bauernbund ein. Aber es gehe eben auch um die Erhaltung der heimischen Landwirtschaft.
Wobei diese selbst auch kräftig Milch exportiert: 34.000 Tonnen Butter wurden im Vorjahr hierzulande erzeugt, 4.000 Tonnen gingen laut Bauernbund in den Export. Eingeführt wurden 16.000 Tonnen.
Wobei der regionale Einkauf auch auf Bauernseite ein zweischneidiges Schwert ist. Bei den Standardtraktoren kamen im Jahr 2015 nur noch einer von drei aus heimischer Produktion von Steyr und Lindner. Wobei Marktführer Steyr bereits seit 1996 nicht mehr in österreichischer Hand ist und mittlerweile zum Fiat-Konzern gehört. (APA)