Deutsche Bahn erwartet Milliardenverlust in Jahresbilanz 2015

Berlin (APA/dpa) - Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn hat sich am Dienstag mit den nächsten Schritten des Umbaus beschäftigt, den Vorstands...

Berlin (APA/dpa) - Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn hat sich am Dienstag mit den nächsten Schritten des Umbaus beschäftigt, den Vorstandschef Rüdiger Grube im vergangenen Jahr begonnen hat. Im Mittelpunkt steht dabei das Projekt „Zukunft Bahn“. Vor allem die Kunden sollen Verbesserungen zu spüren bekommen. So strebt die Deutsche Bahn an, den Anteil der verspäteten Fernzüge auf 20 Prozent zu drücken.

Das Staatsunternehmen präsentiert an diesem Mittwoch seine Geschäftszahlen für 2015. Dabei muss Grube erstmals in seiner Amtszeit über einen Verlust von mehr als einer Milliarde Euro berichten, wie bereits im Voraus aus Kreisen des Aufsichtsrats bekannt wurde. Zwar stieg der Umsatz auf mehr als 40 Mrd. Euro. Doch hohe Kosten für den Konzernumbau und die schwächelnde Güterbahn drückten das Ergebnis ins Minus.

Weniger Doppelstrukturen im Konzern sowie kürzere Entscheidungs- und Kommunikationswege sollen in den nächsten fünf Jahren mehr als 700 Mio. Euro einsparen. Die schwächelnde Güterbahn DB Cargo soll saniert werden und ab 2018 wieder wachsen. Dafür könnten dort allerdings Tausende Arbeitsplätze wegfallen.

Über einen Teilverkauf von Unternehmenstöchtern war am Dienstag kein Votum geplant, hieß es aus dem Umfeld des Aufsichtsrats. Diese Entscheidung solle erst bei einer der nächsten Sitzungen getroffen werden. Es geht um eine Teilprivatisierung der Auslandsverkehrstochter DB Arriva und der Spedition DB Schenker Logistics. Ziel von Bahnchef Grube ist es, die zuletzt wieder gestiegenen Schulden zu senken, um mehr Spielraum für Investitionen ins Schienennetz und in neue Züge zu haben.

Im Fernverkehr stellte die Deutsche Bahn 2015 einen Fahrgast-Rekord auf, wie vorab durchsickerte. Reisende unternahmen rund 132 Millionen Fahrten mit dem ICE oder Intercity. Das waren 2,9 Millionen oder 2,3 Prozent mehr als 2014, hieß es in Aufsichtsratskreisen. Zum Teil sei dieser Erfolg aber mit einer großen Zahl an Billigtickets für 19 Euro erkauft worden.

~ WEB http://www.deutschebahn.com/de/ ~ APA520 2016-03-15/16:52