Neue Annäherung zwischen Kuba und USA vor historischer Obama-Reise

Washington/Havanna (APA/dpa/AFP) - Neue große Geste der Annäherung: Kurz vor einem historischem Besuch von Präsident Barack Obama im soziali...

Washington/Havanna (APA/dpa/AFP) - Neue große Geste der Annäherung: Kurz vor einem historischem Besuch von Präsident Barack Obama im sozialistischen Kuba hat die US-Regierung das Wirtschafts- und Handelsembargo gegen den früheren ideologischen Rivalen weiter gelockert. Das Finanz- und Handelsministerium in Washington kündigten am Dienstag entsprechende Maßnahmen an.

Diese sollen am Mittwoch in Kraft treten - vier Tage vor Obamas Reise in den Karibikstaat als erster US-Präsident seit fast 90 Jahren. Auch in Kubas Hauptstadt Havanna wurden Fortschritte in den bilateralen Beziehungen bekanntgegeben.

So soll ab Mittwoch der direkte Postverkehr zwischen den Nachbarstaaten nach mehr als 50 Jahren wiederhergestellt werden. Seit 1963 wurde die Sendung von Briefen und Paketen zwischen Kuba und den USA nur über Drittländer abgewickelt. Eine Einigung für die Wiederaufnahme regulärer Postflüge war bereits im Dezember erzielt worden. Der erste Postflug seit mehr als einem halben Jahrhundert solle am Mittwoch starten, teilte das Unternehmen Correos de Cuba am Dienstag mit.

Am Mittwoch treten zudem neue Erleichterungen bei dem seit den 1960er Jahren bestehende US-Embargo gegen Kuba in Kraft. Wie das Finanz- und das Handelsministerium mitteilten, soll unter anderem dem US-Bankensystem erlaubt werden, Transaktionen von kubanischen Institutionen und Bürgern abzuwickeln. Bisher war Kuba die Nutzung des US-Dollars im internationalen Handel weitgehend untersagt.

Obamas dreitägiger Besuch (20.-22. März) in Havanna gilt als historisch. Obama wird als erstes US-Staatsoberhaupt seit 1928 in Kuba erwartet. Beide Länder hatten Ende 2014 völlig überraschend eine Wende in ihrem jahrzehntelang zerrütteten Verhältnis eingeleitet. Im Juli vergangenen Jahres nahmen Washington und Havanna diplomatische Beziehungen wieder auf - diese waren 1961 mitten im Kalten Krieg zwischen Ost und West gekappt worden. Die Beziehungen sollen nun nach und nach normalisiert werden.

Seit Anfang 2015 hat die Obama-Regierung als Teil ihrer neuen Dialogpolitik mit Kuba das Wirtschafts- und Handelsembargo mehrfach gelockert. So dürfen unter anderem US-Bürger den Karibikstaat etwa aus Studienzwecken oder familiären Gründen einfacher besuchen. Reine Tourismus-Reisen sind allerdings weiterhin verboten. Das Embargo gegen Kuba kann nur vom US-Kongress vollständig aufgehoben werden - dort sperrt sich bisher die republikanische Mehrheit.