Streiks kämen Daimler wegen hoher Auslastung ungelegen - Vorstand
Stuttgart (APA/Reuters) - Streiks in der anstehenden Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie im deutschen Bundesland Baden-Württembe...
Stuttgart (APA/Reuters) - Streiks in der anstehenden Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie im deutschen Bundesland Baden-Württemberg würden den Autohersteller Daimler derzeit besonders unter Druck setzen. „Angesichts unserer hohen Auslastung käme uns ein Arbeitskampf nicht gelegen“, sagte Personalvorstand Wilfried Porth der „Stuttgarter Zeitung“ (Mittwochausgabe).
Allerdings sei im Arbeitgeberlager die Bereitschaft, es auf einen Konflikt ankommen zu lassen, in diesem Jahr deutlich größer als in der Vergangenheit, sagte Porth. Die Fünf-Prozent-Forderung der IG Metall bezeichnete er als völlig überzogen und realitätsfern. Sie sei „noch abwegiger als die Sechs-Prozent-Forderung im öffentlichen Dienst“. „Im Arbeitgeberlager setzt sich ganz klar die Haltung durch: Jetzt ist es genug“, erklärte Porth. Die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie beginnen am Mittwoch.
Mit Blick auf das neue Arbeitskampfkonzept der deutschen Gewerkschaft IG Metall, die mehr und vor allem tarifungebundene Betriebe einbeziehen will, sagte er: „Wenn ich Daimler bestreike, komme ich einfacher in die Abendnachrichten, als wenn ich auf der Schwäbischen Alb ein Unternehmen bestreike, das außerhalb von Baden-Württemberg keiner mehr kennt - auf diesem medialen Effekt haben sich viele Betriebsräte und Gewerkschafter sauber ausgeruht.“ Nun müsse man sehen, „ob es der IG Metall gelingt, die Streiks auf weitere Betriebe auszuweiten oder ob sie am Ende wieder auf die medienwirksame Version verfällt, hauptsächlich die großen Unternehmen ins Visier zu nehmen“.
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