Erste Liga

1:2 gegen Liefering: Wacker stolpert Tief entgegen

Die wieselflinken Jungbullen des FC Liefering wie Torschütze David Atanga (r.) stellten die Wacker-Defensive (links Christian Deutschmann) vor folgenschwere Probleme.
© gepa/Pranter

Der FC Wacker verlor gegen Liefering mit 1:2, den eigenen Faden und Anschluss an Tabellenführer St. Pölten.

Von Alex Gruber

Innsbruck – Der FC Wacker startete unter neuen Vorzeichen in die Partie. Nach dem Montagsspiel – der LASK hatte bei Austria Lustenau mit 2:0 gewonnen – gingen die Innsbrucker beim Anpfiff „nur“ noch als Tabellendritte zu Werke. Und dass es nach der 0:1-Niederlage in St. Pölten aus Verletzungsgründen (Andreas Hölzl, Rene Renner) und akuten Formschwankungen zu Umstellungen kommen wird, war ebenfalls so sicher wie das Amen im Gebet.

„Es wird rotiert“, hatte Coach Klaus Schmidt schon am Montag gesprochen. Die Startelf war wahrlich schwer zu erraten. Daniel Rosenbichler ersetzte zwar wie zu erwarten Hölzl hinten rechts, aus der Viererkette mussten aber ebenfalls noch Michael Lercher und Neuzugang Christoph Kobleder für Alex Hauser (Comeback) und Sebastian Siller weichen. Im Mittelfeld kam Alex Gründler für Florian Jamnig und Armin Hamzic (zuletzt nicht im Kader) als neuer Zehner, während Henrik Ojamaa auf die linke Außenbahn rückte. Danijel Micic wanderte nach der Rückkehr von Jürgen Säumel ebenfalls auf die Bank. Schmidt rührte um, nur noch vier Spieler (Grünwald, Deutschmann, Freitag, Pichlmann) standen in der Startelf am selben Platz wie in St. Pölten. Und aufgrund der Jungenregelung nahm Lukas Wedl statt Julian Weiskopf als Ersatztorhüter auf der Bank Platz. Die Diskussionen waren eröffnet.

Wacker sah von Beginn an schlecht aus

Die neuformierte Wacker-Elf begann wie die EAV, die Erste Allgemeine Verunsicherung. Nach einem Deutschmann-Fehler fand Smail Prevljak binnen weniger Sekunden in der zweiten Minute die Chance aufs 1:0 vor, scheiterte aber an Wacker-Keeper Pascal Grünwald und einem Block von Sebastian Siller. Nur eine Minute später schoss der hochtalentierte Jungbulle an die Stange (3.), dazwischen hatte Thomas Pichlmann einen aussichtsreichen Wacker-Angriff verstolpert.

In Wahrheit spielte zu Beginn aber nur der FC Liefering, das 1:0 durch Joao Pedro (14.) war mehr als folgerichtig. Die schnellen Feinmechaniker tanzten durch die Wacker-Reihen, Okugawa schoss erneut an die Stange (18.), den Nachschuss parierte erneut Grünwald gegen Prevl­jak. Es wurde einem in den ersten 20 Minuten angst und bange. Zwei Hauser-Schüsse (21./auf der Linie gerettet) und ein Gründler-Kopfball (32./zu zentral) waren im ersten Durchgang gute schwarzgrüne Offensivmomente. Und kurz vor der Pause vereitelte der starke Grünwald gegen Joao Pedro das 0:2. Durchatmen, erste Buhrufe im Tivoli.

Tekir mit dem 1:2

Nach einer Attacke an Deutschmann blieb die Pfeife von Schiedsrichter Kijas nach dem Wechsel stumm. Und während sich der Wacker-Verteidiger am Boden krümmte, schoss Atanga (einer jener mit Bundesliga-Erfahrung) das 0:2. Der 19-Jährige aus Ghana hatte auch noch den dritten Treffer am Fuß, traf aber nur die Latte (75.). Der FC Wacker, über Monate stolzer Tabellenführer, schien dem Schlusspfiff entgegenzutaumeln, ehe der eingewechselte Rami Tekir mit einem abgefälschten Schuss zum 1:2 (78.) traf. Der Ausgleich glückte aber nicht mehr.

Es erweckte phasenweise den Anschein, dass binnen kurzer Zeit das Selbstverständnis verloren ging. Vom Titel und Aufstieg muss in dieser Verfassung nicht (mehr) gesprochen werden. „Sie waren stark, wir fanden nicht zu unserer Linie“, hatte Wacker-Coach Schmidt nach dem siebenten Heimspiel ohne Sieg ordentlich zu schlucken.

Ergebnisse

Wacker Innsbruck - FC Liefering 1:2 (0:1) Tore: Tekir (78.) bzw. Prevljak (14.), Atanga (52.)

Kapfenberger SV - SKN St. Pölten 0:1 (0:0) Tor: Thürauer (51.). Gelb-Rote Karte: Segovia (82./Foul/St. Pölten)

Austria Klagenfurt - SC Wr. Neustadt 0:2 (0:1) Tore: Saurer (1.), J.Salamon (89.). Rote Karte: Pürcher (49./Torraub/Klagenfurt)

Austria Salzburg - FAC 0:1 (0:1) Tor: Entrup (29.)