Marco Rubio: Der Falke mit dem „Babyface“

Washington (APA/dpa) - Hinter Marco Rubios „Babyface“ verbirgt sich ein extrem ambitionierter Mann, der vor Selbstbewusstsein strotzt. Auch ...

Washington (APA/dpa) - Hinter Marco Rubios „Babyface“ verbirgt sich ein extrem ambitionierter Mann, der vor Selbstbewusstsein strotzt. Auch Kritiker sagen: Rubio hat viel Talent. Gepaart mit Eloquenz, rascher Auffassungsgabe und einem scharfen politischen Verstand.

Der Senator aus Florida ist erst 44. Manche meinten, er hätte noch warten können, bevor er das Weiße Haus ansteuert. Aber Geduld war nie Rubios Stärke. Einem Freund soll er gesagt haben: „Ich habe keine Angst, zu früh anzutreten. Ich habe Angst, zu lange zu warten.“

Sechsmal hat Rubio bereits für einen politischen Posten kandidiert - und immer gewonnen, zuletzt 2010 bei der Senatswahl. Sich selber betrachtet er als Brückenbauer einer gespaltenen Partei, als frisches Gesicht. Aber das Jahr 2016 lief nicht für ihn.

Oft hat Rubio seine Positionen verändert, um sie Stimmungen und seiner Karriere anzupassen. Wird er häufig als moderat bezeichnet, ist er inzwischen nach rechts gerückt, meistens stramm konservativ. Außenpolitisch gilt er als Hardliner, als Falke.

Rubio ist strikt gegen die Normalisierung der Beziehungen zu Kuba. Er wurde am 28. Mai 1971 als Sohn kubanischer Einwanderer geboren, die Mutter arbeitete als Putzfrau, der Vater als Barkeeper.

Rubio studierte Jura, interessierte sich früh für Politik. Zuerst arbeitete er für eine Abgeordnete, 1996 im Wahlkampf des damaligen Präsidentschaftskandidaten Bob Dole. Vier Jahre später zog er in den staatlichen Kongress in Florida ein, arbeitete sich dort - gefördert vom seinerzeitigen Gouverneur Jeb Bush - zum Parlamentspräsidenten hoch und zog schließlich in den Washingtoner Senat ein.

Rubio, immer adrett und ordentlich gescheitelt, ist tief gläubiger Katholik und Familienmensch. Er ist mit seiner Jugendliebe verheiratet, das Paar hat vier Kinder.