Aus einer Juxidee wurde ein Football-Meister
Seit bald zehn Jahren bearbeiten die Footballer der Schwaz Hammers ihre Gegner. In der kommenden Saison als amtierender Tiroler Meister.
Von Adrian Stöckl
Schwaz – „Ready? Go!“ Schon aus der Ferne hört man, dass die Footballer (und Footballerinnen) in der Schwazer Silberstadt Arena ans Werk gehen. Während die Jugend gerade ihr Laufspiel perfektioniert, gilt für die Damen Selbiges in Sachen Passspiel. Der Ausruf vor Abgabe des Balles an den Quarterback: „Bereit? Los!“
In jedem Moment bereit zu sein scheint auch der Trainer der Schwaz Hammers, Ekrem Tara. Trotz einer nicht gerade erklecklichen Anzahl an Spielern beim Jugend- und Damen-Training ist der Vorarlberger mit Ruhe und Akribie dabei: „Aufgrund des Wetters sind nicht so viele hier. Wir haben einen 18-Frau-Kader in der Bundesliga und einen 30-Mann-Kader in der zweiten Division (dritte Liga, Anm.).“
Seit acht Jahren schwingt der ehemalige Spieler der Feldkirch Hawks das Zepter bei den Silberstieren. „Aus einem Jahr wurden mittlerweile acht“, lacht Tara. Acht Jahre mit Höhen und Tiefen. „In den letzten drei Jahren fand ein Umbruch statt. Erst vergangene Saison kehrten die Hammers in die Erfolgsspur zurück“, berichtet der Austrian-Bowl-Sieger von 1993. Und wie: Mit dem Sieg über die Swarco Raiders II sicherten sich die Silberstädter im Herbst den Tiroler Meistertitel und einen ihrer größten Erfolge.
Federführend seit der Gründung vor fast zehn Jahren dabei sind die Gebrüder Windisch: Markus (28), Spieler, und Florian (33), Ex-Spieler und Präsident. Ihre Augen leuchten, wenn sie über „ihre“ Hammers sprechen. „Die Gründung war eine Juxidee“, lacht der Präsident. „Wir sind große Footballfans und wollten anderen auch die Möglichkeit bieten, in Schwaz Football zu spielen“, legt Bruder Markus nach.
Anfangs waren die Hammers Freunde. Nach und nach wuchs der Stamm, auch durch einige Quereinsteiger. Den leichtesten Stand hätte man bei so vielen Vereinen nicht gehabt. Aber die Geplänkel von damals sind heute nur noch Stoff für Anekdoten. „Bei einem der ersten Trainings wollte uns der Fußballtrainer nicht aufs Feld lassen“, erzählt der 33-Jährige schmunzelnd. „Dann sagten wir: ,Wir gehen aufs Feld, wir haben hier die Protektoren an.‘“ Mittlerweile teilen die zwei Sportarten aber brüderlich. Und zum 10-Jahr-Jubiläum darf man heuer erstmals auf den (Fußball-)Rasen. Auch um das mittelfristige Ziel erste Division zu erreichen.