Gesellschaft

Tanken im Westen teurer; AK warnt vor Heizöl-Abzocke

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© Böhm

Obwohl die Tankpreise in den vergangen Wochen sehr niedrig waren, zahlen Kunden in Tirol und Vorarlberg immer noch mehr als im Osten. Beim Kauf von Heizöl kann es starke Schwankungen je nach Abnahmemenge geben.

Innsbruck – Die gute Nachricht zuerst: Auch im März war Tanken in Tirol mit im Schnitt 1,08 Euro für Benzin und unter einem Euro für Diesel sehr günstig. Doch das ändert nichts daran, dass Kunden im Osten immer noch weniger zahlen müssen, als beispielsweise Tiroler und Vorarlberger.

Das prangert die Arbeiterkammer Tirol genauso an, wie die Praxis mancher Heizölanbieter. „Obwohl Heizöl im Schnitt 56 Cent kostete, erlebten Kunden, die weniger als 500 Liter tanken konnten, ihr blaues Wunder: Ihnen wurden bis zu 1,20 Euro pro Liter verrechnet“, kritisieren die Konsumentenschützer in einer Aussendung.

Die aktuelle Treibstoff-Preiserhebung der AK ergibt, dass Diesel im März durchschnittlich 0,98 Euro, Superbenzin 1,08 Euro kostete. Gleichzeitig zeigt aber der Preisvergleich mit anderen Bundesländern zeigte sich aber erneut ein bekanntes Muster: In Ostösterreich ist das Tanken deutlich billiger als in Tirol und Vorarlberg. Tirol liegt bei Super und Diesel um 3 Cent pro Liter über dem Österreichschnitt.

In Ober- und Niederösterreich kostet eine Tankfüllung im Schnitt um zwei Euro weniger als in Tirol. „Es gibt zwar keinen objektiven Grund, der höhere Sprit-Preise in Westösterreich rechtfertigt“, betont AK Präsident Erwin Zangerl. „Aber wir haben eine Erklärung: Ölmultis und Fiskus wollen an Fremdenverkehr, Tanktourismus und Transit in Tirol kräftig mitverdienen. Wir haben bereits vorgerechnet, dass die Kosten für die Tiroler Autofahrer um 9 Millionen Euro pro Jahr steigen, wenn der Preis an den heimischen Tankstellen um nur 1 Cent pro Liter höher ist!“

Preisunterschiede auch innerhalb Tirols

Die Preisunterschiede werden aber auch innerhalb der Landesgrenzen deutlich. Im Unterland und vor allem im Bezirk Kufstein und Lienz ist Tanken günstiger, in Landeck am teuersten. Der Preisunterschied zwischen diesen Bezirken liegt bei 5 Cent pro Liter. Mit Abstand am teuersten ist das Tanken aber an den Autobahntankstellen. Dort sind die Preise um fast 30 Cent höher als bei herkömmlichen Tankstellen.

Extreme Preisunterschiede gibt es auch beim Heizöl. Obwohl es derzeit so günstig wie zuletzt 2009 ist, müssen vor allem Kunden aufpassen, die eine kleinere Abnahmemenge bestellen, warnen die Konsumentenschützer. Durchschnittlich kostete ein Liter Heizöl Anfang März 56 Cent bei einer Abnahmemenge von 2000 Litern.

Je kleiner die Abnahmemenge, desto größer ist der Preisunterschied zwischen günstigstem und teuerstem Anbieter. Während die Differenz bei einer Abnahmemenge von 2000 Litern bei bis zu 6,5 Cent pro Liter lag, waren es bei einer Abnahmemenge von 500 Liter bis zu 25 Cent.

Um böse Überraschungen bei der Abrechnung zu vermeiden, sollten Konsumenten unbedingt die Angebote mehrerer Anbieter vergleichen. (TT.com)