Ölmarkt: Förderbremse könnte auch ohne Iran kommen
In einem Monat soll ein Treffen zwischen OPEC und anderen Förderländern stattfinden. Der Ölpreis ist im Laufe der Woche wieder leicht gestiegen.
Singapur, Dubai, Teheran, Moskau – Das ist nur ein Must Die ölproduzierenden Länder wollen sich OPEC-Insidern zufolge in einem Monat auch ohne den Iran an einen Tisch setzen, um über die geplante Förderbremse zu beraten. Das Fernbleiben des Iran sei zwar nicht ideal, aber kein Hindernis für ein Abkommen, hieß es in OPEC-Kreisen. Dafür sei der politische Druck zu groß, den Ölpreis zu stabilisieren.
Als Termin für das Treffen von OPEC- und Nicht-OPEC-Staaten in Katars Hauptstadt Doha nannte Katars Energieministerium den 17. April. Russlands Energieminister Alexander Nowak hatte bereits am Montag gesagt, ein entsprechendes Abkommen könnte noch im April unterschrieben werden und den Iran ausnehmen. Nach jahrelangen Sanktionen dränge der Iran gerade erst wieder auf den Ölmarkt zurück und fordere daher, von einer Begrenzung auf das Niveau vom Jänner befreit zu werden.
Irans Forderung nach einer Sonderbehandlung bei der geplanten Öl-Förderbremse gehört zu den Hauptstreitpunkten der großen Produzenten. Am Mittwoch wurde Öl der Sorte Brent mit 39 Dollar pro Fass gehandelt, nachdem er im Jänner auf ein 12-Jahres-Tief von 27,10 Dollar gefallen war. Um den Preisverfall zu stoppen, hatten sich Saudi-Arabien, Venezuela und Katar mit dem Nicht-OPEC-Mitglied Russland vorläufig darauf verständigt, ihre Produktion auf dem Niveau vom Jänner einzufrieren.
Ölpreise legten zu
Die Ölpreise sind am Mittwoch erstmals in der laufenden Woche wieder gestiegen. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai lag in der Früh bei 39,21 Dollar (35,30 Euro). Das waren 47 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im April stieg um 60 Cent auf 36,94 Dollar.
Händler erklärten die steigenden Ölpreise mit einem nur geringen Zuwachs der Ölreserven in den USA. Laut Daten des privaten American Petroleum Institute (API) vom Vorabend sind die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche um 1,5 Millionen Barrel gestiegen und damit so schwach wie seit vier Wochen nicht mehr. Die US-Regierung wird die offiziellen Daten zu den Ölreserven am Nachmittag veröffentlichen. (APA, dpa-AFX, tt.com)