Heftiger Protest gegen großes Studentenhaus
In Landeck-Perfuchs wehren sich Anrainer gegen das Projekt – das Ortsbild würde empfindlich gestört. Bauwerber ist zu Gesprächen bereit.
Von Helmut Wenzel
Landeck –„Völlig überdimensioniert, wirkt wie ein Fremdkörper, ein Klotz. Ein Stück Landecker Geschichte geht verloren.“ Derartiges ist aus den Reihen der Anrainer in der Herzog-Friedrich-Straße zu hören, die heftig gegen den geplanten Bau einer Wohnanlage für Studenten protestieren. Grundsätzlich sei gegen ein Studentenhaus nichts einzuwenden, wenn die Dimensionen stimmen würden und wenn es zum Ortsbildcharakter passt.
Das Studenten-Wohnhaus soll – in Hanglage – auf dem Platz des längst verwaisten Gasthauses Stern gebaut werden. Sobald die Baustelle auf dem beengten Platz eingerichtet wird, wären Verkehrsprobleme unvermeidbar. „Für unseren Betrieb bedeutet das massive Geschäftsschädigung“, zeigt Touristiker Karl Graber auf. „Das ist völlig inakzeptabel, der Betrieb wird existenziell gefährdet.“
Empörte Anrainer, die gegenüber dem geplanten Studentenhaus wohnen, nahmen sich kein Blatt vor den Mund: „Uns kommt vor, da wird eine Filiale zur City-Passage gebaut.“ Das Objekt City-Passage im Stadtzentrum von Landeck ist wegen seiner großen Dimensionen bei vielen Einheimischen umstritten.
Landeskonservator Walter Hauser, der gestern in Wien weilte, wies grundsätzlich auf die Möglichkeit des Ensemble-Schutzes hin. „Dieser Schutz ist zu berücksichtigen, aber man muss sich die Gegebenheiten anschauen.“
Im Februar hat der Landecker Gemeinderat den Entwurf zum Bebauungsplan auf den betroffenen Grundstücken beschlossen. „Der Entwurf liegt bis 30. März zur Stellungnahme für die Bevölkerung auf“, schilderte Bürgermeister Wolfgang Jörg am Mittwoch. Davon unabhängig habe er bereits Anrainer und den Bauwerber zur Besprechung im Rathaus eingeladen. „Wenn es Einsprüche gibt, so kann ein Baubescheid lange verzögert werden“, erläuterte der Bürgermeister. Daher sei es sinnvoll, wenn die Pläne abgeändert werden, um Einverständnis mit den Anrainern zu erzielen.
Bauwerber ist der heimische Unternehmer Ekehardt Rainalter. Er erklärte am Mittwoch: „Es gibt Einwände gegen das Projekt. Daher haben wir Gespräche mit den Anrainern geplant.“ Der Termin ist für 25. März fixiert.