Zwei Raubüberfälle auf Taxilenker in Salzburg laut Polizei geklärt

Salzburg/Bischofshofen (APA) - Zwei bewaffnete Raubüberfälle auf Taxilenker im Jänner und Anfang März in Salzburg, wobei einer besonders bru...

Salzburg/Bischofshofen (APA) - Zwei bewaffnete Raubüberfälle auf Taxilenker im Jänner und Anfang März in Salzburg, wobei einer besonders brutal war, sind laut Polizei geklärt. Vier Verdächtige im Alter von 16, 17 und 18 Jahren wurden Anfang dieser Woche festgenommen. Sie sollen die Taten gestanden haben. Bei dem Überfall am 5. März wurde das Opfer in den Kofferraum gesperrt und in Bischofshofen (Pongau) aus dem Auto geworfen.

Die Ermittlungen an den Tatorten sowie die Befragung von Zeugen und die Rufdatenauswertung der Telefongespräche der Täter mit der Taxizentrale haben zu den Verdächtigen geführt. Ein 17-jähriger Bosnier war den Erhebungen zufolge an beiden Überfällen beteiligt. Von der Tat am 5. März, die er demnach zusammen mit einem 18-jährigen Salzburger begangen hat, liegt der Polizei auch ein Foto von einem Radarmessgerät auf der Tauernautobahn (A10) bei Puch (Tennengau) vor. Der 18-Jährige, der am Steuer des Taxis saß, und der 17-Jährige am Beifahrersitz seien auf dem Lichtbild gut erkennbar, berichtete die Landespolizeidirektion Salzburg am Mittwoch in einer Aussendung.

Zuvor hatte das Duo den 57-jährigen Taxilenker in den Salzburger Stadtteil Maxglan zitiert. Das Motiv, das der Salzburger später vor der Polizei angab, mutet skurril an: Immer wenn er Alkohol trinke, verspüre er das Verlangen, ein Fahrzeug zu lenken, erklärte er. Der 18-Jährige besaß keinen Führerschein, wie Polizei-Sprecher Michael Rausch gegenüber der APA erklärte. Der Coup war offenbar genau geplant.

Nachdem die Burschen eine Kiste Bier in der Wohnung des Salzburgers getrunken hatten, riefen sie ein Taxi. Das Gespräch wurde mit der Zentrale aufgezeichnet. Als das Auto kam, hatten sie einen Sack Holzbriketts dabei. Laut Polizei diente der nur als Vorwand, damit ihnen der Chauffeur den Kofferraum öffnete, um den Sack einzuladen. In diesem Augenblick bedrohten sie ihn mit einer Pistole, versetzten ihm einen Faustschlag ins Gesicht und raubten ihm aus seinen Hosen- und Jackentaschen einen dreistelligen Bargeldbetrag.

Anschließend stießen ihn die Täter in den Kofferraum und fuhren auf der A10 nach Bischofshofen. Auf der Umfahrungsstraße bei Bischofshofen touchierte der Wagen eine Leitschiene. Während der Fahrt wurde der 57-Jährige mehrmals von den Burschen bedroht, weil er durch die Kofferraumabdeckung herausschaute. In Bischofshofen warfen sie den Taxler aus dem Wagen, verpassten ihm abermals einige Faustschläge und stießen ihn über eine Böschung. Der Taxler erlitt leichte Kopfverletzungen und wurde schließlich von einem Kollegen am Fahrbahnrand gefunden.

Auf der Rückfahrt über die A10 nach Salzburg legten die zwei Teenager noch einen Stopp bei einer Autobahnraststätte ein. Dort kauften sie sich mit dem erbeuteten Geld alkoholische Getränke. Dann rasten sie mit überhöhter Geschwindigkeit weiter und wurden bei Puch von dem Radargerät geblitzt. In der Stadt Salzburg stellten sie den beschädigten Pkw in Maxglan ab. Sie kehrten in die Wohnung des Salzburgers zurück und widmeten sich wieder dem Alkohol, wie die Polizei berichtete. Die Burschen wurden am Montag bzw. Dienstag festgenommen. Die Auswertung der Tatortspuren ist laut Polizei-Sprecher Rausch noch nicht abgeschlossen.

Das Motiv des Überfalls am 31. Jänner auf einen 42-jährigen Taxifahrer in der Stadt Salzburg war laut den drei Beschuldigten Geldmangel. An der Tat beteiligt haben sich polizeilichen Angaben zufolge der 17-jähriger Bosnier, ein weiterer Bosnier im Alter von 16 Jahren sowie ein ebenfalls 16-jähriger Salzburger. Sie wurden am Montag festgenommen. Bei der Pistole, mit der das Opfer bedroht und zur Herausgabe des geringen Bargeldbetrages genötigt wurde, soll es sich um eine Schreckschusspistole gehandelt haben. Doch die Tatwaffe von beiden Raubüberfällen sei bisher nicht aufgefunden worden, erklärte der Polizei-Sprecher. „Es gibt derzeit auch keine Hinweise, ob es sich um die gleiche Pistole handelt.“

Alle vier Beschuldigten sitzen derzeit in der Salzburger Justizanstalt Puch-Urstein hinter Gittern. Sie zeigten sich laut Polizei geständig. Die Staatsanwaltschaft hat einen Antrag auf Verhängung der Untersuchungshaft bei Gericht eingebracht.