Lkw-Lenker nach Crash mit Bus mit 17 Verletzten in Tirol verurteilt
Innsbruck (APA) - Nach einem Unfall zwischen einem Bus und einem Sattelzug auf der Mieminger Straße (B189) in Tirol im vergangenen Jahr ist ...
Innsbruck (APA) - Nach einem Unfall zwischen einem Bus und einem Sattelzug auf der Mieminger Straße (B189) in Tirol im vergangenen Jahr ist der Lenker des Lkw am Mittwoch am Landesgericht Innsbruck wegen fahrlässiger Körperverletzung verurteilt worden. Im Bus hatte sich eine 33-köpfige Reisegruppe aus China befunden, 17 von ihnen wurden teilweise schwer verletzt. Das Urteil war vorerst nicht rechtskräftig.
Der angeklagte Kraftfahrer nahm das Urteil, eine Geldstrafe in der Höhe von 2.700 Euro, wobei die Hälfte davon bedingt nachgesehen wurde, zwar an, der Staatsanwalt gab jedoch keine Erklärung ab. Der 48-jährige Beschuldigte hatte sich zu Prozessbeginn vor Richter Andreas Mair nicht schuldig bekannt.
Er sei mit seinem Fahrzeug keineswegs auf die andere Fahrbahnseite geraten, verteidigte sich der Angeklagte. Erst nach mehrmaligem Nachfragen durch den Richter, räumte der Kraftfahrer ein, dass er sich bezüglich seines Anhängers aber nicht mehr ganz sicher sei. Ins Schleudern sei er aber jedenfalls nicht geraten, fügte der Beschuldigte hinzu.
Laut Mair war nach dem Unfall festgestellt worden, dass das ABS des Lkw nicht funktioniert hatte. Als der Richter den 48-Jährigen darauf ansprach meinte dieser: „Die ABS-Kontrolllampe hat vor dem Unfall schon ein paar Mal aufgeleuchtet, aber während der Fahrt habe ich festgestellt, dass bei den Bremsen alles funktioniert.“ Außerdem habe er auch bei seiner Firma angerufen und von dem Lämpchen erzählt, dort habe man ihm aber versichert, dass alles in Ordnung sei, so der Angeklagte.
Laut Augenzeugen war der Anhänger des Sattelzugs aber bereits vor dem Unfall mindestens einmal in einer Kurve ausgebrochen. „Ihr Fahrzeug ist über die Fahrbahnmitte geraten und hat die Kollision verursacht“, sagte Mair in seiner Urteilsbegründung in Richtung des Beschuldigten. Außerdem sei er laut einem Gutachten und dem Fahrtenschreiber des Lkw in der Kurve zu schnell gefahren. „Es gibt gewisse eklatante Sorgfaltsverstöße“, fügte der Richter hinzu.
Zu dem Unfall war es am 13. Oktober 2015 um 17.15 Uhr gekommen. Der 48-Jähriger hatte seinen Lkw von Obsteig kommend in Richtung Mötz gelenkt (Bezirk Imst). In einer Kurve war es schließlich zu der seitlichen Kollision mit dem Reisebus gekommen. Dieser war daraufhin von der Fahrbahn abgekommen, rund zehn Meter über einen Abhang abgestürzt und kam dann seitlich im Straßengraben zu liegen. Sowohl der Lkw-Lenker als auch der Busfahrer blieben unverletzt.