Schokolade-Osterhasen offenbarten im Test „bitteren Beigeschmack“
20 Hasen wurden von den NGOs Südwind und Global 2000 in den Sparten „öko“ und „sozial“ jeweils auf vorhandene Gütesiegel untersucht und nach dem Ampelsystem beurteilt.
Wien – Dem „bitteren Beigeschmack“ von Schokolade-Osterhasen in Form von mangelnder ökologischer und sozialer Qualität waren die beiden NGOs Südwind und Global 2000 auf der Spur. 20 Hasen wurden in den Sparten „öko“ und „sozial“ jeweils auf vorhandene Gütesiegel untersucht und nach dem Ampelsystem beurteilt. Zweimal Grün bekam dabei nur ein einziges Produkt, ganze acht Hasen dafür ein doppeltes Rot.
Grund für die schlechte Bewertung waren hier die prekären Umwelt- und Produktionsbedingungen im Kakaoanbau, hieß es in einer Aussendung am Mittwoch. Sechs Schoko-Hasen konnten entweder aufgrund ihrer sozialen oder ökologischen Verträglichkeit positiv, also mit der Kombination Grün und Gelb bewertet werden. Die restlichen fünf Hasen bekamen zweimal Gelb.
Ihr Urteil fällten die beiden NGOs anhand der in Österreich bestehenden unabhängigen drei Siegel - dem Fairtrade-Siegel, dem UTZ-Siegel und dem EU-Bio-Siegel. Unternehmenseigene Nachhaltigkeitsinitiativen der Schokolade-Anbieter wurden in diesem Test nicht berücksichtigt, da sie auch für die Konsumenten nicht am Produkt nachvollziehbar sind, hieß es.
Der Hintergrund ist die Tatsache, dass über zwei Millionen Kinder im Kakao-Anbau in Westafrika arbeiten. In Ghana verdienen Kakao-Bäuerinnen und -Bauern rund 80 Cent am Tag, in der Elfenbeinküste rund 50 Cent. Die beim Anbau eingesetzten Pestizide schädigen demnach Kleinbäuerinnen, ihre Familien und die Umwelt. Die Ergebnisse eines Pestizidtests von 20 Schokolade-Osterhasen und 21 Eigenmarken-Schokolade-Tafeln stellen Südwind und Global 2000 zusammen mit einem Report zu den ökologischen und sozialen Hotspots in der Schokoladenproduktion kommende Woche vor. (APA)