Vor allem Wörgl schaltet in den Angriffsmodus
Heute startet die UPC Tirol Liga ins Frühjahr. Die höchste Tiroler Amateurliga bietet einen prominenten Namen und viel Spannung.
Von Tobias Waidhofer
Innsbruck –Das Durchatmen zieht sich quer über die Tiroler Fußballplätze. Nach knapp vier Monaten oder genau 131 Tagen hebt die UPC Tirol Liga heute mit dem Duell Matrei gegen Kematen wieder ihren Vorhang. Die harte Zeit der Waldläufe über verschneite Wege ist vorbei, der grüne Rasen steht ab sofort wieder im Mittelpunkt.
M wie Meisterfrage: Will überhaupt ein Klub Meister werden und damit in das Abenteuer Regionalliga starten? „Ja, natürlich“, sagt Paul Schneeberger, Trainer von Tabellenführer Kirchbichl. „Wir wollen unseren Platz halten, aber das wird schwierig.“
Auch bei Aufsteiger Wörgl stellt Trainer Denis Husic klar, dass „wir sicher noch einmal Gas geben wollen“. Der Tabellen-Zweite Union gilt ebenfalls als heißer Titelkandidat. Ob sich Obmann Herbert Lener mit seinen leidigen Westliga-Erfahrungen wirklich auf die Regionalliga freuen würde? Trainer Michael Schober hat einen anderen Favoriten im Hinterkopf: „Wattens II wird das Zünglein an der Waage sein.“
N wie neue Besen: Bei Imst wird man nach dem Winterchaos abwarten müssen, die Oberländer haben gerade einen neuen Trainer bestellt. Franco Pöhler übernahm interimistisch, weil die Kommunkation zwischen Ex-Coach Stefan Pult und seinem Team nicht gepasst haben soll.
Völs setzt nach dem Abgang von Christoph Aschenwald (jetzt Zirl-Coach) und der Absage von Stefan Höller auf eine Interimslösung: Der sportliche Leiter Christian Putschner übernimmt mit Co Julian Kieler. „Aschi hat uns Ende Februar mitgeteilt, dass er den Vertrag auflösen will. Das mit Zirl haben wir im Nachhinein erfahren“, seufzt Putschner, der versucht, mit Völs das Unmögliche möglich zu machen.
16. Runde: Heute: Matrei — Kematen (19 Uhr). Morgen: Kirchbichl — Jenbach, Mötz/Silz — SVI (15), Union — SV Hall, Imst — Telfs (beide 15.30), Kundl — Schönwies/Mils (16), Fügen — Wörgl (16.30). Sonntag: Wattens II — Völs (11).
K wie Klassenerhalt: Der Kampf um den Klassenerhalt wird für das Trio Völs/Jenbach/Matrei einer gegen Windmühlen. Groß ist der Rückstand und außerdem drohen mit Blick auf die Regionalliga (Kufstein, Kitzbühel und die Reichenau kämpfen um den Klassenerhalt) sogar mehr als drei Absteiger.
B wie Brüderpaar: Der SVI setzt im Frühjahr auf Gerald und Florian Bucher, die beiden Oberperfer wollen es in der Wiesengasse unter Langzeittrainer Hans Glabonjat krachen lassen. Wie lange der Hüttenwirt den SVI noch anleitet, ist fraglich. Die Gerüchte um ein Reichenau-Engagement halten sich.
T wie Transfers: Den prominentesten Namen schnappte sich Kirchbichl: Raul Baur, Sohn des langjährigen FC-Tirol-Kapitäns Michl, soll in der Innenverteidigung Hannes Bortolotti ersetzen. Der 19-Jährige kommt vom Wiener Sportclub. „Er wird uns weiterhelfen“, verspricht Schneeberger.
Beim SV Fügen ist die Rückkehr von Daniel Wechselberger (aus Schwaz) einer der Gründe, warum Wörgl-Coach Denis Husic sagt: „Fügen wird nicht mehr viel verlieren.“ Husic selbst hat sich unter anderem mit Salko Mujanovic (Bosnien) verstärkt. Der wurde vergangenes Jahr Torschützenkönig in der 3. bosnischen Liga. Und auch Schönwies/Mils hat mit zwei Imstern (Patrick Höllrigl, Marco Klingenschmid) zusätzliche Qualität eingekauft.