Türkei warnt: Flüchtlingsabkommen nicht durch Zypern platzen lassen

Istanbul (APA/Reuters) - Die Türkei hat die Europäische Union (EU) davor gewarnt, dass Zypern das geplante Flüchtlingsabkommen infrage stell...

Istanbul (APA/Reuters) - Die Türkei hat die Europäische Union (EU) davor gewarnt, dass Zypern das geplante Flüchtlingsabkommen infrage stellen könnte. Die EU hat der Türkei unter anderem angeboten, die Beitrittsgespräche zu beschleunigen, wenn diese dabei hilft, den Flüchtlingsstrom nach Europa einzudämmen. Das werde Zypern nicht mittragen, erklärte das Land am Dienstag.

Der türkische Minister für EU-Angelegenheiten, Volkan Bozkir, sagte dazu in einem Fernsehinterview: „Wenn man einen Schritt zu einer Lösung gemacht hat, wenn ein Abkommen über ein ganzes Paket erreicht wurde, sollte man nicht zulassen, dass dies durch die Laune eines EU-Mitglieds ruiniert wird.“

Zypern ist seit der türkischen Invasion 1974 geteilt. Der Nordteil wird von einer türkischen Republik kontrolliert, die nur von der Türkei anerkannt wird. Die Republik Zypern, die völkerrechtlich nach wie vor die gesamte Insel umfasst, ist seit 2004 Mitglied der EU.

Der türkische Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu schlug der EU vor, den Flüchtlingsstrom nach Griechenland zu stoppen und Migranten zurückzunehmen. Im Gegenzug will die Türkei Visa-Befreiung ab Juni, die Eröffnung neuer Beitrittskapitel und mehr finanzielle Hilfe zur Versorgung von Flüchtlingen im eigenen Land. Die 28 Staats- und Regierungschefs der EU beraten am Donnerstag über die Pläne, bevor sie darüber mit Davutoglu am Freitag sprechen wollen.