Steag fordert Finanzspritze von Vattenfall für Braunkohle-Übernahme

Frankfurt/Stockholm (APA/Reuters/dpa) - Für eine mögliche Übernahme des deutschen Braunkohlegeschäfts von Vattenfall fordern die Interessent...

Frankfurt/Stockholm (APA/Reuters/dpa) - Für eine mögliche Übernahme des deutschen Braunkohlegeschäfts von Vattenfall fordern die Interessenten Steag und Macquarie Insidern zufolge eine milliardenschwere Finanzspritze des schwedischen Konzerns. Die beiden hätten vorgeschlagen, dass eine Stiftung mit ihnen als Partner das defizitäre Braunkohlegeschäft von Vattenfall übernimmt, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen am Mittwoch.

„Vattenfall müsste abhängig von der Entwicklung der Strompreise mindestens zwei Milliarden Euro in die Stiftung einbringen“, sagte einer der Insider zur Reuters.

Den Insidern zufolge soll die Stiftung über eine Holding die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten des Braunkohlegeschäfts übernehmen. Der Energiekonzern Steag würde die Geschäfte führen, Macquarie in den ersten Jahren die nötigen Finanzmittel zur Verfügung stellen, um die wahrscheinlich Verluste schreibende Firma am Laufen zu halten.

Steag und Macquarie lehnten einen Kommentar ab.

Vattenfall hatte bis 16. März verbindliche Angebote für seine Braunkohletagebau- und Kraftwerksaktivitäten in Ostdeutschland erwartet. Der zu zwei Dritteln staatliche tschechische CEZ-Konzern hatte als einer der aussichtsreichsten Kandidaten gegolten. Dieser hat aber abgewunken. Man habe sich nach gründlicher Beurteilung aller Chancen und Risiken gegen ein Angebot entschieden, teilte Sprecherin Barbora Pulpanova am Mittwoch in Prag mit. „Das Unternehmen ist aber weiterhin bereit zu Verhandlungen über andere Bedingungen und Varianten eines Kaufs“, fügte sie hinzu.

Auch die Steag schreibt in einem Papier, das der dpa vorlag, von „unbeherrschbaren Risiken“, die die nicht eindeutige Positionierung der deutschen Politik zur Kohle und die unwägbare Strompreisentwicklung brächten.

~ WEB http://corporate.vattenfall.com/ ~ APA302 2016-03-16/12:34