Deutsche Börse - Bei Fusion mit LSE würden Stellen wegfallen

Frankfurt (APA/Reuters) - Deutsche Börse und London Stock Exchange (LSE) wollen bei ihrem geplanten Zusammenschluss Stellen streichen. Von d...

Frankfurt (APA/Reuters) - Deutsche Börse und London Stock Exchange (LSE) wollen bei ihrem geplanten Zusammenschluss Stellen streichen. Von der Fusion wären auch Arbeitsplätze betroffen, sagte Deutsche-Börse-Chef Carsten Kengeter am Mittwoch in einer Telefonkonferenz mit Journalisten.

Der Großteil der anvisierten Synergien werde jedoch durch die Harmonisierung der IT, die Anpassung von Prozessen und das gemeinsame Stemmen von Investitionen erzielt. Wie viele Stellen am Ende in London und Frankfurt wegfallen könnten, ließ Kengeter offen. „Es gibt Veränderungen, aber es wäre verfrüht, über die Details der Veränderungen zu spekulieren.“

Deutsche Börse und LSE peilen bei ihrer Fusion jährliche Kosteneinsparungen von 450 Mio. Euro ein. Im ersten Jahr nach dem Abschluss der Transaktion sollen 50 Prozent davon realisiert werden, im zweiten Jahr 75 Prozent und ab dem dritten Jahr hundert Prozent. Um die Kostensynergien zu erzielen, seien einmalige Ausgaben von rund 600 Mio. Euro nötig, erklärten beide Konzerne. Der Name der fusionierten Börse steht laut Kengeter noch nicht fest. „Wir haben dort keine Eile.“

Damit der Deal zustande kommt, müssen mindestens 75 Prozent der Deutsche-Börse-Aktionäre grünes Licht geben. Bei den LSE-Aktionären reicht auf einer Hauptversammlung die Zustimmung von 50 Prozent. Zeitlich seien die Unternehmen flexibel, sagte Kengeter. Sie könnten die Aktionäre vor oder nach der Entscheidung Großbritanniens über ein mögliches Ausscheiden aus der EU abstimmen lassen. Das britische Referendum darüber soll am 23. Juni stattfinden.

Die deutsche Regierung würde es nach eigenen Angaben begrüßen, wenn die Bemühungen um eine Fusion der Deutschen Börse mit der Börse in London zu einer Stärkung des Finanzplatzes Frankfurt führen. „Für die Deutsche Börse ist die Gestaltung des europäischen Börsenmarkts von Bedeutung“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin.

Weiter beurteilen wollten er und das Finanzministerium die Bestrebungen um eine Fusion und die anschließende Etablierung von zwei Firmensitzen in Frankfurt und London nicht. „Es ist eine geschäftspolitische Entscheidung beider Unternehmen, und es werden in erster Linie - wenn dann mal die vollständigen Vertragsunterlagen vorliegen - die Aufsichtsbehörden gefragt sein, das zu bewerten“, sagte Seibert.

( 0307-16, Format 88 x 72 mm)

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