„Landuntergang“: Österreich-Satire zwischen Terror und Polizeistaat

Wien (APA) - Österreich steht unter Führung des rechtsradikalen Bundeskanzlers Michael Hichl. Muslime, Regimegegner und Schwule haben es in ...

Wien (APA) - Österreich steht unter Führung des rechtsradikalen Bundeskanzlers Michael Hichl. Muslime, Regimegegner und Schwule haben es in diesem Polizeistaat besonders schwer. Wem dieser satirische Zukunftsblick bekannt vorkommt, irrt nicht: Klaus Oppitz hat seinem „Auswandertag“ eine Fortsetzung verpasst. „Landuntergang“ wird morgen, Donnerstag, in Wien in prominenter Besetzung präsentiert.

Oppositionelle Demonstranten, aufgrund ihrer Regenumhänge „gelbe Brigaden“ genannt, werden routiniert mittels Wasserwerfern vom Ballhausplatz gespült. In Fabriken müssen als Arbeitsscheue verunglimpfte Langzeit-Arbeitslose unter menschenunwürdigen Bedingungen Zwangsarbeit verrichten. Doch in dieser düsteren Zukunft begegnet man auch immer wieder Boten der Vergangenheit: Ein Doktor Bölzer züchtet Haider-Hendln, die „Wiederdaaaaaa!“ krähen. Und „ein kleines älteres Männchen mit einer sehr dichten, hohen Frisur und einer Stimme wie von einem Frosch, wenn ein Frosch reden könnte“ stellt sich als früherer Bundeskanzler vor: „Mein Bild war früher überall in der Zeitung!“, blickt Hausmeister Werner stolz zurück.

Entlang von vier parallel laufenden Handlungsfäden rund um die Protagonisten Emma, Pascal, Alwine und Wolf entwickelt sich ein groteskes Geschehen, in dem Waldmenschen das Land unsicher machen und sich in Oberösterreich ein Widerstandsnest etabliert: Eine von Priestern wie dem Pfaffenchristoph geführte Terrormiliz etabliert eine „Christliche Republik“, die bald zur ernsten Bedrohung der Machthaber wird.

(S E R V I C E - „Landuntergang“ von Klaus Oppitz, Residenz Verlag, 336 S., 19,90 Euro, Buchpräsentation mit Lilian Klebow, Angelika Niedetzky, Gerald Fleischhacker und Rudi Roubinek: Donnerstag, 17.3., 19 Uhr, Buchhandlung Thalia, Wien 6, Mariahilferstraße 99)