Deutsche Eigentümer investieren deutlich weniger in Gebäudesanierung
Bonn (APA/AFP) - Die Investitionen in die energetische Sanierung von deutschen Wohngebäuden haben in den vergangenen Jahren deutlich abgenom...
Bonn (APA/AFP) - Die Investitionen in die energetische Sanierung von deutschen Wohngebäuden haben in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen. Zu diesem Schluss kommt eine am Mittwoch veröffentlichte Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Demnach wurden 2010 rund 40,9 Mrd. Euro etwa in die Gebäudedämmung oder den Austausch von Fenstern gesteckt; 2014 nur noch 34,8 Mrd. Euro.
Den Rückgang um etwa 15 Prozent erklärt das Institut unter anderem mit den stark gesunkenen Energiepreisen. Mittlerweile „rentieren sich Modernisierungsmaßnahmen viel weniger als noch in der Phase mit sehr hohen Energiepreisen“, erklärte Studienleiter Stefan Rein. Da Eigentümer viel länger warten müssten, bis sich entsprechende Investitionen rechneten, zögerten vor allem Ältere, hierfür Geld auszugeben.
Eingebrochen sind der Untersuchung zufolge auch die Investitionen in Photovoltaikanlagen. Hintergrund sei hier, dass es dafür seit 2012 weniger Förderung gibt, erläuterte Studienleiter Rein.
Laut der Untersuchung gaben 2014 vor allem die Inhaber von Ein- und Zweifamilienhäusern weniger Geld für die energetische Sanierung aus. Dagegen habe es im Geschoßwohnungsbau einen Zuwachs gegeben.
Die meisten Modernisierungen (94 Prozent) waren den Angaben zufolge Einzelmaßnahmen wie etwa der Austausch von Türen, Fenstern oder Heizungen. „Große Einzelmaßnahmen“, für die mindestens 10.000 Euro ausgegeben wurden, seien hingegen rückläufig gewesen. In diese Kategorie falle insbesondere die Gebäudedämmung. Die energetische Komplettsanierung sei im Untersuchungszeitraum besonders stark zurückgegangen, und zwar um 33 Prozent.
Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung gehört zum Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung. Dies wiederum ist eine nachgeordnete Behörde des Bundesbauministeriums.