Preise in USA ziehen vor Fed-Zinsentscheid an
Washington (APA/Reuters) - Die Inflation in den USA zieht an und erhöht damit die Aussicht auf Zinsanhebungen in diesem Jahr. Klammert man d...
Washington (APA/Reuters) - Die Inflation in den USA zieht an und erhöht damit die Aussicht auf Zinsanhebungen in diesem Jahr. Klammert man die Kosten für Energie und Nahrungsmittel aus, kletterten die Verbraucherpreise im Februar zum Vorjahr um 2,3 Prozent, wie das Arbeitsministerium in Washington am Mittwoch mitteilte.
Das ist der größte Zuwachs seit Mai 2012 und ein starkes Signal für die amerikanischen Währungshüter, dass der konjunkturelle Aufschwung die Teuerungsrate nach oben treibt. Für den am Mittwoch (19.00 Uhr MEZ) anstehende Zinsentscheid der Notenbank Fed rechnen Experten jedoch noch nicht mit einer weiteren geldpolitischen Straffung.
„Ich halte es für realistisch, dass die Fed maximal zwei kleine Schritte nach oben macht bis Ende des Jahres“, sagte DIW-Chef Marcel Fratzscher. Derzeit liegt der Schlüsselsatz zur Versorgung der Finanzinstitute mit Geld bei 0,25 bis 0,5 Prozent.
Die Währungshüter blicken bei der Inflation aber insbesondere auf die Preisveränderungen bei den persönlichen Ausgaben der Verbraucher, wobei die Kosten für Energie und Nahrungsmittel nicht berücksichtigt werden. Dieser Wert lag im Jänner mit 1,7 Prozent noch unter dem Zielwert der Fed von 2,0 Prozent. Die Februar-Zahl wird erst Ende März veröffentlicht.
„Die unverändert gute Verfassung des Arbeitsmarkts lässt erahnen, dass der Lohndruck zunehmen wird“, sagte NordLB-Ökonom Bernd Krampen, der bereits für Juni mit dem nächsten Zinsschritt rechnet. Die Fed hat neben der Inflationsrate auch die Lohnentwicklung genau im Auge. Das Kalkül dahinter: Mit anziehenden Gehältern könnten die Preise stärker steigen, da die Amerikaner mehr Geld für den Konsum in der Tasche haben.
Auch aus der Industrie kamen zuletzt wieder positive Signale: Die Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes stellten im Februar 0,2 Prozent mehr her als im Vormonat. Die Firmen profitierten demnach von einer anziehenden Nachfrage nach Stahl und Maschinen. Die Geschäfte in der Industrie hatten sich im Laufe des vergangenen Jahres abgekühlt - vor allem wegen der schwächelnden Weltkonjunktur und des starken Dollar, der US-Exporte im Ausland verteuert.
Doch die Bauindustrie zwischen San Francisco und New York spürt Rückenwind: Die Zahl neu angefangener Wohnungsbauten stieg im Februar um 5,2 Prozent auf eine Jahresrate von 1,18 Millionen, wie das Handelsministerium in Washington mitteilte. Dies ist der höchste Stand seit September 2015.