vida-Hebenstreit warnt vor Schließung deutscher Güterbahnhöfe
Berlin/Wien (APA) - Gegen die kolportierten Pläne der Deutschen Bahn, bis zu ein Drittel ihrer Güterverkehr-Verladestellen (rund 500) mit Sc...
Berlin/Wien (APA) - Gegen die kolportierten Pläne der Deutschen Bahn, bis zu ein Drittel ihrer Güterverkehr-Verladestellen (rund 500) mit Schwerpunkt Nord- und Ostdeutschland samt 3.500 Arbeitsplätzen zu streichen, hat Verkehrsgewerkschafter Roman Hebenstreit protestiert. Solche Schließungen seien für das österreichische als auch europäische Ziel der Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene „Gift“.
„Das könnte auch in Österreich Jobs kosten“, warnte der Vorsitzende des Fachbereichs Eisenbahn in der Gewerkschaft vida, ÖBB-Konzernbetriebsratsvorsitzender Roman Hebenstreit, am Mittwoch in einer Aussendung. 2014 wurden in Österreich rund 32 Prozent der Güter auf der Schiene transportiert. Ziel der österreichischen Verkehrspolitik sei es mit einer konsequenten Verlagerungspolitik bis 2025 40 Prozent des Güterverkehrs auf der Schiene abzuwickeln. Im EU-Weißbuch Verkehr sei als Ziel formuliert 30 Prozent des Lkw-Verkehrs über Distanzen von mehr als 300 km bis 2030 auf die Bahn zu verlagern. Bis 2050 solle dieser Wert gemäß EU-Zielvorgabe bis auf 50 Prozent ansteigen.
Um den Schienengüterverkehr in Deutschland wieder konkurrenzfähiger zu machen müsste die Lkw-Maut zumindest auf österreichisches Niveau angehoben oder europaweit vereinheitlicht werden, fordert Hebenstreit. Auch die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten müssten für einen fairen Wettbewerb verbessert werden: Osteuropäische Lkw-Fahrer erhielten bei einer 60 Stundenwoche nur einen Bruttolohn von 600 Euro.
Die Deutsche Bahn erwägt nach Informationen aus Aufsichtsratskreisen, rund 500 der insgesamt 1.500 Güterverladestellen in Deutschland zu schließen. Damit wäre der Verlust von rund 3.500 Arbeitsplätzen verbunden, hieß es in der Nachrichtenagentur dpa-AFX. Dies habe der Vorstand dem Aufsichtsrat bei dessen Sitzung in Berlin als eines von mehreren Szenarien vorgestellt. Eine Entscheidung sei aber nicht getroffen worden. Dies solle bei der nächsten Aufsichtsratssitzung am 8. Juni geschehen.
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